NRW ist das bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Bundesland in Deutschland. Acht Million Menschen wohnen in NRW in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Menschen hier werden den Klimawandel besonders zu spüren bekommen, vermutet Heinrich Bottermann, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Darum sollen in Köln, der größten Stadt Nordrhein-Westfalens, nun in dem zweijährigen Projekt „Klimawandelgerechte Metropole Köln“ die Folgen des Klimawandels untersucht werden. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, um Köln und andere Großstädte zu klimagerechten Städten umzubauen und so die Bürger sowie die Wirtschaft vor den Bedrohungen des Klimawandels zu schützen.

Gestern unterzeichneten Bottermann und Paul Becker, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Beisein von Kölns Umweltdezernentin Marlis Bredehorst einen entsprechenden Vertrag. Finanziert und durchgeführt wird das Projekt von dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und dem Deutsche Wetterdienst (DWD) in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln. Ähnliche Pilotprojekte zum Thema Klimawandel führt der DWD bereits in Berlin und Frankfurt durch.

Neue Messstationen für Köln
Um genaue Daten über das Klima und den Klimawandel in Köln zu erhalten, werden nun in Köln etwa zehn neue Messstationen in Köln angelegt sowie eine mobile Messeinheit aufgestellt. Die sollen die Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, Niederschlag und Strahlung messen. Aus diesen Daten erstellt der DWD dann Klimamodellrechnungen. Mit dem Stadtklimamodell MUKLIMO_3 sollen dann konkrete Anpassungsmaßnahmen für Köln entwickelt und schon jetzt in die Stadtplanung miteinbezogen werden. Das Projekt will insbesondere Starkniederschläge und das Kanalnetzwerk untersuchen. Denn starke Niederschläge können – wie etwa in Dortmund im Sommer 2008 – riesige Sachschäden verursachen. Darüber hinaus bildet die Wärmebelastung in Köln einen Schwerpunkt des Projektes.

Köln wird grüner
„Ich bin stolz und dankbar, dass es gelungen ist, dieses Projekt nach Köln zu holen. Die Folgen des Klimawandels sind auch in Köln spürbar“, sagte heute Kölns Umweltdezernentin Marlis Bredehorst. Die Umweltdezernentin unterstrich weiter, dass es sehr wichtig sei, rechtzeitig Anpassungsmaßnahmen in der Stadt Köln einzuführen. So hätte etwa die Stadt Köln sich bereits mit einer Maßnahme gegen die Wärmebelastung beschäftigt. Diese solle durch die Begrünung der Stadt, beispielsweise auf Dächern, Fassaden oder auf Plätzen, Straßen und Höfen, reduziert werden.

Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung