Die Stadt Köln sieht sich gezwungen, die Kleingartenanlage am Stöckheimer Weg in Bocklemünd/Mengenich vorübergehend zu schließen, weil sie eine sichere Nutzung des Geländes zurzeit nicht garantieren kann. Aktuelle Kontrollmessungen weisen erhöhte Deponiegasgehalte in der Bodenluft auf. Eine Gefährdung durch gesundheitsschädliche und explosive oder brennbare Bestandteile des Gases sei derzeit nicht auszuschließen. Zwischen 1965 und 1970 diente eine ehemalige Kiesgrube am Stöckheimer Weg als Deponie für Hausmüll, Verpackungsmaterial, Bauschutt und Erdaushub. Nach Abschluss der Verfüllung entstand dort die Kleingartenanlage. In Deponien mit relevanten Mengen an Hausmüll entsteht durch Abbauprozesse Gas. Nach umfangreichen Untersuchungen stand fest, dass das auch hier der Fall war. Um die Kleingartenanlage weiter nutzen zu können, sanierte die Stadt die Altdeponie.

Gutachter prüft nun Garten
Mit acht Gasbrunnen und einer Absaug- und Fackelstation betreibt sie seit Mitte 2001 eine aktive Entgasung. Während des Betriebs zeigte sich jedoch, dass weniger Deponiegas austrat als erwartet. Die Stadt musste die Anlage mehrfach an die sich ändernden Gasmengen anpassen. Trotzdem ergaben die letzten Messungen immer noch Gas in der Bodenluft. Eine weitere Optimierung der derzeitigen Entgasungsanlage oder der Betriebsführung sei wegen ihrer Bauweise nicht möglich. Das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz zog deshalb mit der Schließung der Kleingartenanlage die Konsequenzen. Es ist beabsichtigt, die aktuelle Deponiegassituation kurzfristig von einem Gutachter untersuchen zu lassen und probeweise zur Entgasung eine kleiner dimensionierte Anlage einzusetzen. So will die Stadt Köln Lösungen für eine gefahrlose Nutzung des Geländes aufzeigen.

[cs]