Köln, 21.2.2008, 00:10 Uhr >
Im Rahmen des sozialen Frühwarnsystems werden ab dem Frühsommer alle Kölner Neugeborenen und ihre Eltern einen Willkommensbesuch erhalten. Das Projekt hat den Namen „KiWi- Kinder Willkommen“.

Das Jugendamt der Stadt Köln hat sieben Träger von Einrichtungen der Sozial- und Jugendhilfe – Familienbildung im Evangelischen Kirchenverband, wir für pänz e.V., Sozialdienst Katholischer Frauen e.V., Deutscher Kinderschutzbund, Deutsches Rotes Kreuz, Kindernöte e.V. und Bürgerzentrum Vingst e.V. – beauftragt, ab sofort tätig zu werden. Sie sollen geeignete Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler akquirieren und schulen, die dann innerhalb der ersten drei Monate nach der Geburt den Säugling und seine Familie besuchen und den Eltern aktuelle Informationen über bestehende Regelangebote der Gesundheits- und Jugendhilfe geben sollen.

Danach wird die Stadt Köln allen Kölner Familien mit Neugeborenen (rund 10.000 Geburten im Jahr) den Besuch eines Ehrenamtlers anbieten, der rund sechs Wochen nach der Geburt des Kindes die Familie über bestehende Hilfe- und Betreuungssysteme informiert und ihnen ein kleines Willkommenspaket aushändigt. Die Stadt Köln sucht noch Sponsoren für das Willkommenspaket.

Die rund 200 „Willkommensbesucher“ werden vor ihrem Einsatz so geschult, dass sie die Eltern über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten in ihrem Stadtteil informieren können. Bei erkanntem Unterstützungsbedarf werden sie auch Wege zur Lösung von Problemsituationen aufzeigen. Darüber hinaus können sie bei Bedarf auf niedrigschwellige offene Angebote wie Elterntreffs, Familienbildungsstätten und Familienzentren hinweisen oder auf Entlastungsangebote wie zum Beispiel eine Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung verweisen. Belastete Familien mit Neugeborenen, die schwache Ressourcen und einen erhöhten Hilfebedarf aufweisen, erhalten Unterstützung durch die Leistungen der öffentlichen Gesundheits- und Jugendhilfe, etwa Familienhebammen, Frühförderung, Aufsuchende Familientherapie, Kinderkrankenschwestern oder Hilfen zur Erziehung.

Derzeit suchen die Träger noch interessierte Bürgerinnen und Bürger – auch mit Migrationshintergrund -, die sich für die Aufgabe als „Willkommensbesucher“ interessieren. Geeignet für diese Tätigkeit sind Menschen, die gute Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten mitbringen, eine Bereitwilligkeit zum Lernen und Entwickeln der eigenen Persönlichkeit zeigen, gruppenfähig und belastbar sind, die Tätigkeit nicht für eigene Zwecke missbrauchen könnten und den zeitlichen und qualitativen Anforderungen an die Ausbildung/Schulung und die spätere Tätigkeit entsprechen können.

Die rund dreimonatige Ausbildung der Ehrenamtlichen (45 Stunden) wird ausschließlich durch qualifizierte Fachkräfte mit einschlägiger Erfahrung und Kompetenz im Bereich der Familienbildung, Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen durchgeführt. Sie wird zentral organisiert, damit ein institutions- bzw. trägerübergreifender fachlicher Standard gewährleistet werden kann. Die Ausbildung wird in mehreren mehrtägigen Blöcken (z. B. an Wochenenden) und an einzelnen Tagen angeboten. Damit ist gewährleistet, dass auch interessierte Berufstätige an der Ausbildung teilnehmen können.

Nach den Erfahrungen in anderen Städten ist davon auszugehen, dass etwa fünf Prozent aller besuchten Familien einen weiteren Hilfebedarf äußern. Diesen Familien kann im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes weitergeholfen werden.

Frauen und Männer, die sich für die ehrenamtliche Tätigkeit als Willkommensbesucher interessieren, können sich bei den ausgewählten Trägern bewerben oder sich an das Amt für Kinder, Jugend und Familie, Tel. (0221) 221- 24880, wenden.

[ag; Quelle: Stadt Köln; Foto: Rheinländer/www.pixelio.de]