Freitag, 10. April 2009 um 10.00 Uhr überträgt das Erste den Evangelischer Gottesdienst zum Karfreitag aus der Stadtkirche Gronau Schon der biblische Pilatus wusch seine Hände lieber in Unschuld als die Verantwortung für die Verurteilung Jesu zu übernehmen: "Keiner will es gewesen sein." Diese ernüchternde Erkenntnis gilt seit der Passionsgeschichte bis heute angesichts der weltweiten Finanzkrise. Um das Tabuthema Schuld kreist der Fernsehgottesdienst, den das Erste am Karfreitag aus der Evangelischen Stadtkirche Gronau überträgt. Aktuelle Schuldabwehrhaltungen verweben junge Schauspielschüler von der Folkwang Hochschule mit den liturgischen Texten. Cello, Violine und Fagotte verleihen jeder exemplarischen Haltung eine unverkennbare Klangfarbe. Der Kreuztod Jesu bricht mit diesem Konzert der Welt. Wer Schuld eingesteht, wird nicht vernichtet, ermutigt Pfarrer Thomas C. Müller in seiner Predigt. Die Gronauer Vokalensemble unter der Leitung von Kantor Dr. Tamás Szöcs sorgt für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Die westfälische Stadt Gronau liegt im sogenannten Dreiländereck. Nordrhein-Westfalen grenzt hier an die Niederlande und Niedersachsen. 12000 Mitglieder zählt die Gemeinde, die sich als eine Kirchengemeinde versteht. Ergebnis eines Umstrukturierungsprozesses, der eigenständige Pfarrbezirke auflöste, in dem Gebäude geschlossen und neue Räume gebaut werden mussten. "Die Einheit macht uns stark", sagen heute Gronauer und Eper gleichermaßen. Redaktion: Angelika Wagner WDR
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Samstag, 11. April 2009 um 22.50 Uhr Das Wort zum Ostersonntag spricht Schwester Jordana Schmidt, Schwalmtal-Waldniel. Redaktion: Martin Blachmann (WDR)

Sonntag, 12.04.2009 um 10.25 Uhr überträgt Das Erste "Ostern in Rom" mit der Messe auf dem Petersplatz mit Papst Benedikt XVI. und Segen "Urbi et orbi" . Zusammen mit der Kirche von Rom und Zehntausenden von Pilgern aus aller Welt feiert Papst Benedikt XVI. das Osterfest. Auf dem Petersplatz zelebriert er die Heilige Messe und spendet anschließend von der Benediktionsloggia der Peterskirche aus den feierlichen Segen "Urbi et Orbi". Anschließend sendet der Papst Ostergrüße in mehreren Dutzend Sprachen an die Menschen in aller Welt. Es ist das vierte Ostern seit seiner Wahl zum Papst im Jahre 2005. Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist der höchste Feiertag der Christenheit. Der Apostolische Segen "Urbi et Orbi" wird nur an Ostern, Weihnachten und direkt nach dem ersten öffentlichen Auftritt eines neugewählten Papstes erteilt. Mit der Formel "Urbi et Orbi" (lat. "der Stadt und dem Erdkreis") wird ausgedrückt, dass der Papst sowohl Bischof von Rom als auch Oberhaupt der weltweiten römisch-katholischen Kirche ist. Redaktion: Martin Posselt (BR)

Montag, 13. April 2009 um 10.00 Uhr: Evangelischer Gottesdienst zum Ostermontag aus der Jugendkirche Hamburg-Groß Flottbek "Er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!" So jubeln Christen in der Osternacht. Aber: Ist das überhaupt zu fassen? Der ungläubige Thomas jedenfalls glaubt es nicht. Von ihm wird im Johannes-Evangelium erzählt, dass er erst dann von Jesu Auferstehung überzeugt war, als er dessen Wunden berührt hatte. Die Geschichte des zweifelnden Thomas und die Glaubensfragen heutiger Menschen stehen im Mittelpunkt des Gottesdienstes, den das Erste am Ostermontag aus der Jugendkirche in Hamburg-Groß Flottbek überträgt. Ostern ist ein fröhlicher Festtag. Dementsprechend beschwingt klingt auch die Musik der Sarah Kaiser Band aus Berlin und des Gospelchors "Open Hands" aus Hamburg-Othmarschen. Beide Gruppen gestalten den Gottesdienst musikalisch zusammen mit Hartmut Naumann (Leiter Popularmusik in der Nordelbischen Kirche). Die Predigt hält Pastor Matthias Neumann aus der Christuskirche Hamburg-Othmarschen. Als "Jugendkirch" wurde die ehemalige Bugenhagen-Kirche in Hamburg-Groß Flottbek 2007 umgebaut und kürzlich neu eröffnet. Der Gottesdienst wird überwiegend von Jugendlichen gestaltet. Redaktion: Uwe Michelsen(NDR)

Und im Anschluss um 11.00 Uhr folgt die Reportage "Eine Glocke für den Michel" Wie aus Bronze Töne werden. Ein Film von Rita Knobel-Ulrich Michel nennen die Hamburger liebevoll ihre berühmte Michaeliskirche am Hafen, das Wahrzeichen der Freien und Hansestadt Hamburg. Freilich ein Wahrzeichen mit einem akustischen Schönheitsfehler, der der Gemeinde viele Sorgen machte. Denn das Geläut des ehrwürdigen Bauwerks war lange Zeit nicht vollständig, ein Platz im Turm verwaist. Es fehlt das tiefe und erhabene "F" der "Jahrtausendglocke", die wegen Beschädigung im Jahr 2006 eingeschmolzen worden war. Die traditionsreiche Firma Bachert in Karlsruhe gehört zu den ganz wenigen Gießereien in Deutschland, die die schwierige Kunst der Glockenherstellung beherrschen. Seit Jahrhunderten wird dieses Wissen in der Familie Bachert von Generation zu Generation weitergegeben. Und im Grunde hat sich seither an der Herstellungsweise nicht viel geändert. Die läuft so, wie es viele Schüler bis heute im Deutschunterricht eingebläut bekommen, wenn sie Schillers Gedicht von der Glocke auswendig lernen müssen: "Fest gemauert in der Erde steht die Form aus Lehm gebrannt". Auch der Geburtsprozess der Michelglocke beginnt mit Lehm, Stroh und Wasser und zieht sich über viele Monate. Mehrere Schichten werden mit der Hand aufgetragen, geformt und über Wochen getrocknet, bis dann der feierliche Tag des Gusses naht. Dazu reisen Pastor und Gemeinde an. Es wird gebetet und gesungen, denn der Segen von oben darf bei keinem Glockenguss fehlen. Seit Jahrhunderten wird jede Glocke an einem Freitag um 15 Uhr gegossen, der Sterbestunde Christi. Autorin Rita Knobel-Ulrich begleitete die Entstehung der Michel-Glocke und die Arbeiter, die monatelang an ihr gebaut haben bis zum feierlichen Moment im Dezember 2008, als die Glocke in Hamburg zum ersten Mal ertönte. Redaktion: Tom Michel (SWR)

Alle genannten Sendungen (Ausnahme die Reportage "Eine Glocke für den Michel") sind mit Videotext untertitelt.

[ots]