Eine Herausforderung: das neue Kinderschutzprogramm NRW
Das neue Programm des Landes NRW zur Verbesserung des Kinderschutzes stellt Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport, vor Probleme. Das Programm sieht vor, Eltern direkt anzusprechen, die nicht an den Früherkennungsuntersuchungen U5 bis U9  teilnehmen. Derzeit nehmen etwa 20 Prozent der Familien die gesetzlich nicht vorgeschriebenen Früherkennungsuntersuchungen wahr. Künftig sollen nun Kinderärzte die Kommunen darüber informieren, wer an den Untersuchungen teilgenommen hat. Die soll anschließend prüfen, ob eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegt und welche Maßnahmen geeignet und notwendig sind. Fraglich ist, ob bei einer freiwilligen Untersuchung die Datenweitergabe an die Kommunen mit dem Datenschutz-Gesetz vereinbar ist. Für diese zusätzliche Aufgabe für die Kommunen sieht das Land außerdem keine finanzielle Förderung vor. Auch auf eine Pilotstudie, zu der sich einige Kommunen freiwillig gemeldet hatten, wurde verzichtet. Abzuwarten bleibt nun, wie sich das Programm des Landes umsetzen lässt.

Jedes vierte Kind lebt in Armut
Jedes vierte Kind in Köln lebt in Armut. Kindesarmut hat neben materiellen Einschränkungen insbesondere auch Konsequenzen auf die Bildung des Kindes. Das Dezernat für Bildung, Jugend und Sport hat sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern gleiche Zukunftschancen zu ermöglichen. Das beinhaltet auch, allen Kindern Zugang zu Bildung zu schaffen. Im kommenden Jahr soll daher das in 2008 gegründete Zentrum für Mehrsprachigkeit gestärkt werden. Denn nicht selten sind fehlende Sprachkenntnisse der Grund für eine mangelnde Bildung. Darum soll das Projekt „Rucksack“ 2009 auf insgesamt 20 Grundschulen und zehn Kitas ausgedehnt werden. Das Projekt fördert die Sprachkenntnisse sowohl von Kinder als auch von deren Eltern. So soll es Eltern ermöglicht werden, ihre sprachförderungsbedürftigen Kinder im Lernen zu unterstützen.

Ausweitung des Ganztags-Unterrichtes
Einen weiteren Schwerpunkt setzt Agnes Klein in der Ausweitung des Ganztages-Unterrichtes. In den kommenden Jahren sollen weitere 16 Kölner Gymnasien und Realschulen in Ganztagsschulen umgewandelt werden. Am 18. Dezember soll der Vorschlag des Dezernats im Rat beschlossen werden. Agnes Klein rechnet in den nächsten Jahren mit einer erhöhten nachfrage nach Ganztagsunterricht, da viele Kölner Grundschüler und deren Eltern sich bereits an den Ganztagsunterricht gewöhnt haben. Sie erwarten eine Ganztagsbetreuung nun  auch in ihren weiterführenden Schulen.

60 Prozent der Grundschüler können nicht schwimmen
Ein besonderes Anliegen ist es der Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport die Schwimmausbildung in der Primarstufe zu verbessern. Denn etwa 60 bis 70 Prozent der Grundschüler können am Ende ihrer Primarzeit nicht schwimmen. Das Projekt „sicher schwimmen“ stellt nun zusätzliche Schwimmstunden für die Schulen mit Primarstufe bereit. Derzeit nehmen bereits 119 Schulen das Angebot wahr. Des Weiteren können Grundschüler auf freiwilliger Basis an einem zusätzlichen Förderunterricht teilnehmen. Ein weiteres Vorhaben des Dezernats für Bildung, Jugend und Sport ist die Reaktivierung von Schulsportanlagen – insofern dies von den Schulen erwünscht wird. Die Sportplätze sind derzeit teilweise so überwuchert, dass ein Sport- und Biologie-Lehrer inzwischen seinen Biologie-Unterricht auf dem Sportplatz hält.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
[Foto: xtraxtrasounds/ www.pixelio.de]