Kathrin Henneberger, Dr. Sabine Müller, Petra Kremer-Horster (von links nach rechts) bei der Übergabe der Unterschriften

Übergabe von über 1.000 Unterschriften

Zuvor wurden der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Frau Dr. Sabine Müller (GRÜNE) über 1.000 Unterschriften gegen die Fällungen übergeben. Müller: "Vielen Dank für ihr bürgerschaftliches Engagement. Wir werden es auch im nächsten Jahr zu schätzen wissen." In privater Initiative sammelten Frau Kremer-Horster und Frau Gasteiger rund 500 Unterschriften und noch einmal 100 E-Mails. Die Grüne Jugend der Kölner Grünen sammelte über 400 Unterschriften. Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister der Innenstadt/Deutz (GRÜNE) war eigens anwesend, um der Übergabe ein weiteres Gewicht zu verleihen, denn auch er setzte sich für den Erhalt der Bäume ein. Hupke: "Bäume sind wichtig für das Klima in der Innenstadt."

Petra Kremer-Horster und Olga Gasteiger vor der Sitzung in Erwartung auf das Ergebnis der Sitzung

Unterschriftensammlung aus privater Initiative

Petra Kremer-Horster und Olga Gasteiger waren sichtlich zufrieden mit der Resonanz auf ihre Initiative. Kremer-Horster: "Wir hoffen, dass wir dazu beitragen, dass mit dem Thema sensibler umgegangen wird und nicht zu radikalen Lösungen gegriffen wird." Sie selbst sei eine Architektur-Enthusiastin. Dennoch müsse hier zur Kenntnis genommen werden, dass die Bäume lediglich sechs Monate im Jahr Laub tragen würden. Den Rest der Zeit sei die Architektur gut sichtbar. Während ihrer Sammelaktion hätten sie nur positive Resonanz erhalten. Keiner hätte Verständnis für die Fällungen gehabt.

Drei Mitglieder der GRÜNEN Jugend, darunter links die Sprecherin Kathrin Hennerberger

Grüne Jugend: Baumaktivisten

Die GRÜNE Jugend berichtet von ähnlichen Erlebnissen während ihrer Unterschriftensammlung. Außerdem habe man gemerkt, dass die Leute keine Ahnung von den Entscheidungen im Rat gehabt hätten. Kathrin Henneberger, Sprecherin der GRÜNEN Jugend: "In Fragen des Stadtbildes kann man doch nicht gegen die Bürger entscheiden. Alleine, dass wir diese Unterschriften innerhalb eines Monats zusammenbekamen, zeigt doch, wie wichtig die Bäume den Menschen sind."

Rat bremst sich selbst aus

Diesem geballten Druck aus der Bevölkerung sahen sich die Ratsmitglieder ausgesetzt. Bereits eine Woche zuvor hatte sich im Ausschuss für Stadtentwicklung die Ansicht durchgesetzt, man solle bis zum Abschluss der Baumfällungen und -ersatzpflanzungen im Rahmen das Hochwasserschutzes mit weiteren Fällungen im Rheinpark warten. Zunächst seien die Auswirkungen dieser Maßnahme abzuwarten.

Die CDU wollte eigentlich mit ihrem Vorstoß mehr Sicht auf das "weltberühmte Altstadtpanorama", so CDU-Mann Karl Klipper, erreichen. Jetzt machte sie selbst den Vorschlag, in dieser Weise zu verfahren.

Konfrontationen werden vertagt

Die Koalitionsverhandlungen im Rat laufen auf Hochtouren – Report-K.de bereichtete. Man scheint zurzeit die Konfrontation mit den GRÜNEN zu scheuen von Seiten der CDU. Schließlich will man sich den möglichen Koalitionspartner nicht vergrätzen. Auch die GRÜNEN nutzten ihre Mehrheit mit der SPD im Ausschuss nicht. Weiß man doch, mit der SPD steht eine Mehrheit, auch in einer möglichen Kooperation mit der FDP. (Erklärung Mehrheitsverhältnisse: http://www.report-k.de/index.php/content/view/1596/)

Es wird in Zukunft spannend, welche Vorlagen der Verwaltung und Anträge der Fraktionen in nächster Zeit vertagt werden, um sie dann in neuer Konstellation zu entscheiden. Für den Moment, so sieht es aus, bedeutet "wechselnde Mehrheiten" Stillstand für Köln.

Text und Photos: Björn Troll für Report-K.de /Kölns Internetzeitung

Montage Rheinpanorama: Andi Goral

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