Die Kaufland-Filiale in Köln-Marsdorf wird zum 31.01.11 geschlossen. Heute kritisierte ver.di, dass der Betriebsrat dort eine Vereinbarung unterschrieben hätte, die nicht die Interessen der eschäftigten vertrete. So würden geschätzte 50 Mitarbeiter keinen neuen Arbeitsplatz, andere nur eine sehr niedrige Abfindung erhalten. "Der Betriebsrat hat in seiner Mehrheit mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung getroffen, die den Arbeitgeber quasi zu nichts verpflichtet", heißt es in einer Erklärung von ver.di. Verständlich sei, dass ein Arbeitgeber versuche, die Schließung der Filiale mit möglichst geringem Widerstand durchzusetzen, unverständnlich sei jedoch das Verhalten des Beitrebrates.

Ver.di betonte, dass die Unternehmensführung zwar keinen direkten Einfluss auf die Betriebswahlen nehmen würde – das sei schlie0lich gesetzlich auch nicht erlaubt. In Köln-Marsdorf wären allerdings am Tag der Betriebswahl durch den damaligen stellvertretenden Marktleiter die Beschäftigten zusammengerufen worden, um "ihnen zu „erklären“, wer zu wählen sei", so ver.di. Direkt danach wären die Stimmen abgegeben worden. "Dass Kaufland versucht, sich wohlgesonnene Betriebsräte zu schaffen, ist unübersehbar, nicht nur in Köln Marsdorf", so ver.di weiter. Das Unternehmen Kaufland selbst wollte auf Nachfragen von Report-k.de bislang dazu keine Stellung beziehen.

Aktualisiert am 3.12.2010, 09:30 Uhr
Kaufland weist Vorwürfe zurück
Das Unternehmen Kaufland selbst erklärte, dass allen 110 Mitarbeitern der Filiale "entsprechend ihren bestehenden Arbeitsverträgen und Vereinbarungen, Arbeitsplätze in den umliegenden Kaufland-Märkten angeboten" wurden, so eine Sprecherin des Unternehmens. Mit den Mitarbeitern, die keinen Arbeitsplatz in einer anderen Filiale haben wollten, wären Abfindungsvereinbarungen getroffen worden. "Diese wurden in Gesprächen zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern, in Anwesenheit des Betriebsrat, einvernehmlich in angemessener Höhe vereinbart", so die Sprecherin.

Vorwürfe, der Betriebrat hätte nicht im Interesse der Beschäftigten gehnadelt, wies Kaufland zurück. "Kaufland hat mit allen Mitarbeitern, in Anwesenheit des Betriebsrates, gute und vertrauensvolle Gespräche geführt. Die persönlichen Wünsche und Belange der Mitarbeiter wurden dabei berücksichtigt, sofern diese betrieblich umsetzbar waren", betonte die Sprecherin. Bislang hätten sich 61 Mitarbeiter dafür entschieden, in den umliegenden Märkten einen neuen Arbeitsplatz einzunehmen. Einige Mitarbeiter hätten sich aufgrund ihres Alters oder aus persönlichen Gründen für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses entschieden. Einige schieden durch Fristablauf aus oder hätten sich neu orientiert.

[cs, khv24/ www.pixelio.de]