Am vergangenen Samstagmorgen klingelten um kurz nach 10:00 Uhr bei den ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfern vom Malteser Hilfsdienst (MHD) und beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Köln zeitgleich die Telefone: Ein Hotelschiff auf dem Rhein stehe in Flammen, knapp hundert Hotelgäste stehen in der Novemberkälte. Wegen einer Messe seien in der ganzen Stadt für sie keine Zimmer mehr zu bekommen. Dies war das Szenario einer Katastrophenschutzübung, zu der Malteser und ASB am Samstag alarmiert wurden. Die Aufgabe bestand darin, den Aufbau und Betrieb eines so genannten Betreuungsplatzes für bis zu 500 Personen (BTP 500) einzurichten. Neben einem Dach über dem Kopf und warmen Schlafplätzen waren für die Betroffenen des Hotelbrandes zudem Verpflegung und die Versorgung mit sonstigen Bedarfsgegenständen wie Zahnbürsten und Handtüchern sicherzustellen.

100 Feldbetten und Gesellschaftsspiele
Unter den Augen der Übungsbeobachter der Kölner Berufsfeuerwehr bauten die 75 Katastrophenschützer in einem Schulzentrum im Kölner Norden rund 100 Feldbetten auf und richteten Informationsschalter und Ausgabestellen für Verpflegung und Bedarfsgegenstände ein. Auch Gesellschaftsspiele und Sportgeräte wurden zum Zeitvertreib zur Verfügung gestellt. Rund 80 Statisten mimten die ausgebrannten Hotelgäste und mussten registriert und verpflegt werden. Auch der Umgang mit medizinischen Notfällen unter den Betroffenen wurde geübt.

Nach der Ausgabe der Verpflegung auch an die Einsatzkräfte war die Übung gegen 14:00 Uhr beendet und die Helfer konnten den Betreuungsplatz abbauen und den Heimweg antreten. Einsatzleiter Michael Palm vom MHD zeigte sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Helfern der beiden Hilfsorganisationen, sei sehr gut gewesen. Die Übung habe an einzelnen Stellen aber auch Verbesserungspotenzial aufgezeigt.

Zuletzt war im April ein Betreuungseinsatz geübt worden. Malteser und ASB stellen seit den Umstrukturierungen im nordrhein-westfälischen Katastrophenschutz im vergangen Jahr gemeinsam die Betreungsplatz-Bereitschaft der Stadt Köln.

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