Es gebe bisher keine glaubwürdigen Beweise dafür, erklärte Assange den Lesern der Online-Ausgabe der britischen Zeitung "The Guardian" am Freitag. "Wikileaks gibt es nun seit vier Jahren. Während dieser Zeit konnten keine echten Beweise vorgewiesen werden, auch nicht vom Pentagon, dass auch nur eine einzelne Person durch unsere Aktivitäten Schaden genommen hat", erklärte Assange. Auf die Frage, ob er die Auswirkungen seiner Arbeit so eingeschätzt habe, wie sie nun eingetreten sind, antwortete Assange: "Ich habe immer daran geglaubt, dass das Konzept von Wikileaks bis zu einem gewissen Grad auch eine globale Rolle spielen werde. Die Drohungen gegen uns sehe ich als Teil der öffentlichen Auszeichnung, dass uns dies gelungen ist."

Internetseite von Wikileaks in die Schweiz "umgezogen"
 Die Internetseite Enthüllungsplattform Wikileaks ist nach ihrer Abschaltung in den USA in die Schweiz "umgezogen". Nach mehr als sechsstündigem Ausfall ist die Seite nun unter der Adresse "wikileaks.ch" wieder erreichbar. Der US-amerikanische Domain-Name-Provider EveryDNS hatte am Donnerstag erklärt, dass die Bearbeitung von Anfragen für die Website eingestellt worden sei. Grund dafür seien die wiederholten Denial-of-Service-Angriffe auf die Seite gewesen. Zuvor hatte bereits der Online-Händler Amazon mitgeteilt, die Seite von Wikileaks nicht mehr auf seinen Servern zu hosten. Wikileaks hatte Anfang der Woche rund 250.000 Geheimdokumente aus dem US-Außenministerium veröffentlicht und damit für weltweite Aufregung gesorgt. Die Enthüllungsplattform hatte bereits in den vergangenen Monaten mit Geheimdokumenten zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak international Aufsehen erregt.

[dts]