OB lädt Betroffene ins Rathaus ein
Am ersten Jahrestag des Unglücks in der Severinstraße lädt Oberbürgermeister Jürgen Roters Betroffene – darunter die Hinterbliebenen der beiden getöteten jungen Männer, gerettete Mitarbeiter und Besucher des Historischen Archivs, Anwohner, die ihre Wohnung verloren haben, betroffene Geschäftsleute und Abordnungen der betroffenen Schulen – ein, bei einer Veranstaltung im Rathaus gemeinsam Rückblick zu halten und sich auszutauschen. Geplant sind dabei neben einer Rede des Oberbürgermeisters auch Wort- und Musikbeiträge von Betroffenen. Gemeinsam wird man außerdem am Mahnmal  „Die Trauernden Eltern“ in der Gedenkstätte Alt St- Alban ein Gebet abhalten. Die Veranstaltung im Rathaus ist nicht öffentlich, es haben nur geladene Gäste Zutritt.


Schutt und Schande
Die Bürgerbewegung „Köln kann auch anders“, die Autorengruppe
„Aura 09“ und die Kulturinitiative „Kölner Komment“ laden heute alle Bürger zum gemeinsamen Erinnern und zum Protest gegen das „Weiter-wie-bisher“ ein.
Das Programm im Überblick
17.00 Uhr oberirdisch – unterirdisch Szenische Lesung vor dem Rathaus
Zitate aus den Ratssitzungen zur Entscheidung für den U-Bahn-Bau mit Musik Mit Irene Schwarz, Heinrich Cuipers, Biggi Wanninger, Didi Jünemann u.a.

18.00 Uhr Zug der Fassungslosigkeit zur Einsturzstelle in der Severinstraße
Start am Rathausplatz. Die Chronologie der Ereignisse, Warnsignale im Vorfeld… Begleitet von Musikern der Schälsick Brass Band, der Schwarzmeerflotte u.a. Abschlusskundgebung am Unglücksort. Gedenken an Kevin und Khalil, die beim Einsturz ums Leben kamen und derer, die alles verloren haben.

19.30 Uhr Schutt und Schande Odeon Kino, Severinstraße 81
Projektionen von Eusebius Wirdeier: Archiv-Bilder 1991 bis 2010 Lesung aus Texten von Autoren, deren Werk mit dem Archiv versunken ist. Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Karl Friedrich Schinkel und Sulpiz Boisserée mit einer Einleitung von Werner Rügemer. Der Historiker Frank Möller stellt die Bedeutung des Archivverlustes für die Forschung dar, die Künstlerin Tanya Ury berichtet von dem Verlust des Nachlasses ihrer Familie Ury-Unger und Heinrich Pachl kreiert kabarettistisch die neue Verantwortungsformel. Außerdem sind Fotokollagen von Klaus Kammerichs unter dem Titel „Sehnsucht nach den Trümmern von Köln" zu sehen.

[cs]