Der Kölner Museumsdienst will künftig Nichtbesucher stärker ansprechen. „Die bürgerliche Mittelschicht, die sonst die klassischen Museumsbesucher sind,  bricht immer mehr weg. Wir möchten daher mehr Programme für Akademiker, die zwar interessiert, aber nicht entsprechend gebildet sind“, sagte Museumsdienstleiter Matthias Hamann bei der Präsentation der Jahresbilanz für 2007. Vorstellbar seien etwa Besuche im Rautenstrauch-Joest Musem für Interessiert für asiatische Kultur und ein entsprechender Kochkurs im Anschluss.

Kreativprogramme besonders beliebt

Insgesamt verzeichnete der Museumsdienst der für pädagogische Angebote sowie für Führungen in acht städtischen Museen zuständig ist, ein Plus an 1,6 Prozent mehr Besuchern im vergangenen Jahr als 2006. „Uns fehlten ur einige Hundert bis zur magischen Zahl von 100.000 Besuchern“, so Hamann, der den Posten im April vorigen Jahres übernahm. Dabei gingen die Zahlen der Teilnehmer an Führungen mit 4,6 Prozent zurück. „Sie wurden jedoch von Teilnehmern an Kreativprogrammen aufgefangen. Es fand also eine Umverteilung statt“, erläuterte Hamann. Besonders beliebt seien solche Angebote wie Schüler-Werkstätten im Museum Ludwig gewesen. 2007 besuchten 17.360 Schüler die Werkstätten. Einen weiteren Zuwachs bei solchen Programmen erhofft sich Hamann durch Maßnahmen wie den Erweiterungsbau im Museum Schnütgen oder dem Ausbau des Kölnischen Stadtmuseums.

Mehr Führungen für Firmen
Künftig sollen auch Führungen für Firmen intensiver betreiben werden. „Wir sehen, dass die kulturelle Bildung für die Wirtschaft sehr interessant ist“, sagt Hamann. Dies soll verbunden werden mit Fundraising-Maßnahmen. „80 Prozent unserer Publikationen wie Broschüren sind durch darin vertretenen Anzeigen fremdfinanziert“. Hinsichtlich neuer Programme für Menschen Migrationshintergrund gibt sich Hamann derzeit noch vorsichtig. „Der Bereich der interkulturellen Bildung wird momentan in der Stadt von verschiedenen Seiten wie dem Kulturamt angegangen. Wir möchten eine dichtere Vernetzung abwarten.“ Da Kreativangebote von Familien sehr gut angenommen werden würden, hofft Hamann 2009 auch eine Kindergalerie gründen zu können.

Bulletin informiert drei Mal jährlich aus Museen
Mit ein Grund für steigende Besucherzahlen sei eine verbesserte Buchungsmöglichkeit der Angebote im Internet. Seinen Positionen möchte der Museumsdienst auch über das überarbeitete Kölner Museums Bulletin. Im dreimal jährlich erscheinenden Heft finden Leser Berichte, Fosrchungsergebnisse sowie Aktuelles aus den städtischen Museen. Es ist erhältlich beim Museumsdienst oder in den Museumsshops und kostet 8,50 Euro.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung