Zuvor hatten bereits Frankreich und Großbritannien auf eine stärkere Unterstützung durch Italien gedrängt. Aufgrund der historischen Rolle als ehemalige Kolonialmacht in Libyen hatte die italienische Regierung sich bisher aber direkten Kampfeinsätzen verweigert. Gleichwohl stellte sie Militärstützpunkte zur Verfügung, beteiligte sich an der Überwachung des Luftraums und schickte Militärausbilder zu den Aufständischen. Zudem ist Italien neben Katar, Gambia und Frankreich eines der wenigen Länder, dass den Übergangsrat der Aufständischen als legitime Regierung Libyens anerkennt. Vor allem die heikle Situation der Zivilisten in der umkämpften Stadt Misrata habe nun dazu geführt, dass Italien sein Engagement ausweite, erklärte der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa. Zuvor hatte die libysche Regierung bekannt gegeben, dass Diktator Muammar al-Gaddafi einen Angriff auf seine Residenz in Tripolis unverletzt überstanden habe. Regierungssprecher Mussa Ibrahim sagte: "Es geht ihm gut. Er ist gesund. Er ist guten Mutes." Die Gaddafi-Truppen setzten unterdessen auch über Ostern den Raketenbeschuss der umkämpften Stadt Misrata fort.

[dts]