Report-k.de Herr Dr. Wüst, auch die Große Kölner hatte am Sonnabend die große Galasitzung im Gürzenich. Wie schwierig war es unter den Umständen ein Programm mit den Top-Rednern und Musikgruppen zu buchen? Gab es Probleme?
Dr. Joachim Wüst: Das Programm für die Große Kölner Galasitzung wurde ca. im Mai 2008 gebucht. Da die großen Top-Gruppen pro Abend in der Regel nur 5 Veranstaltungen durchführen und darüber hinaus noch Hin- und Rückfahrt nach Krefeld zu berücksichtigen ist, konnten wir nur die Bläck Fööss verpflichten und dies zu einer vorgegebenen Uhrzeit, nämlich um 22:30 Uhr. Die Große Kölner hat daraufhin den sonstigen Beginn ihrer Großen Kölner Galasitzung von 20:00 Uhr auf 18:00 Uhr vorverlegt, damit die Bläck Fööss den Abschluss der Sitzung darstellten, da eine Sitzung eine gewisse Dramaturgie haben sollte.
Wie werten Sie die zunehmenden Auswärts-Gastspiele der Kölner Gruppen?
Dr. Joachim Wüst: Das Ziel sowohl der Kölner Karnevalsgesellschaften als auch des Festkomitees Kölner Karneval als auch der Künstler als auch der LanxessArena sollte es sein, Gäste von außerhalb Kölns, auch aus Krefeld, zum Kölner Karneval zu importieren und nicht den Kölner Karneval nach Krefeld und andere Städte außerhalb von Köln zu exportieren.
Was sollte die Lösung sein und wie müssen der Karneval in Form der Programmgestalter der Gesellschaften hier mit den Gruppen und Künstlern Agreements schließen?
Dr. Joachim Wüst: Ich glaube nicht, dass die Gruppen und Künstler bereit sind, auf die Auswärtsspiele im Königspalast in Krefeld zu verzichten, da der Veranstalter, die Gastspieldirektion Otto Hofner, der gleiche ist, der auch die Lachende KölnArena durchführt, die Lachende Philipshalle in Düsseldorf, die Lachende Beethovenhalle in Bonn und das Lachende Geulen-Theater im Eurogress in Aachen sowie Konzerte im Millowitsch-Theater (Räuber, Paveier, Bläck Fööss) oder in der Philharmonie (Bläck Fööss, Höhner).
Eine Lösung lässt sich meines Erachtens nur in einem Gespräch mit dem Veranstalter finden, so wie auch das Festkomitee Kölner Karneval versucht hat, mit den Veranstaltern des Kölschfestes eine Vereinbarung zu treffen, da es auch da darum geht, sicherzustellen, dass die Top-Gruppen und Künstler an den "Hauptkampftagen" den Kölner Karnevalsgesellschaften zur Verfügung stehen, die die Einnahmen aus den Karnevalssitzungen dringend benötigen, da sich nur über die Karnevalssitzungen die Teilnahme am Rosenmontagszug sowie die zahlreichen sozialen und kulturellen Engagements der Karnevalsgesellschaften realisieren lassen.
Den Gästen in Krefeld kommt es nur darauf an, die Kölner Top-Gruppen und Künstler zu sehen, sodass genauso viele Gäste in den Königspalast in Krefeld strömen werden, wenn diese Veranstaltungen statt am Freitag- und Samstagabend am Samstagnachmittag und Sonntagnachmittag z.B. um 14:00 Uhr stattfinden. Die Veranstaltung ist dann um ca. 19:00 Uhr beendet, sodass die Künstler dann ab 20:00 Uhr den Kölner Karnevalsgesellschaften zur Verfügung stehen.
Sie sind ja auch im Festkomitee des Kölner Karnevals als Vizepräsident, Programmgestalter und Justiziar tätig. Werden Sie das Thema auch in den Vorstand des Festkomitees tragen?
Dr. Joachim Wüst: Dementsprechend habe ich selbstverständlich das Thema auch bereits in den Vorstand des Festkomitee Kölner Karneval getragen.
Vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Andi Goral
