„Es müssen mehr Migranten in die Vereine“, lautete eines der Ergebnisse der dritten Integrationskonferenz. Mehr als 100 Teilnehmer aus Sportorganisationen und Mitarbeitern aus dem Bereich Integration diskutierten im Riehler Jugendgästehaus, wie man die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund mit dem Sport vorantreiben könnte. Ziel ist es, die vorhandenen Strukturen zu vernetzen und neue, erforderliche zu schaffen. „Wir betrachten Integration als Querschnittsthema“, sagte Integrationsdezernentin Marlis Bredehorst. „Eine interkulturelle Handlungskompetenz muss in allen Bereichen berücksichtigt werden.“  Um beispielsweise Mädchen mit Migrationshintergrund in Sportvereine zu locken, gbe es etwa die Möglichkeit, sie über die Zusammenarbeit mit Schulen zu erreichen. Bredehorst nannte auch ein Projekt deutschen Deutschen Fußballbunds als denkbares Modell. Dort nutzt man Mädchenfußball, um Integration zu fördern.

Mehr Migranten sollen Entscheidungen treffen
Tayfun  Keltek, Vorsitzender des Integrationsrats der Stadt Köln, betonte die wichtige Funktion des Sports für die Integration: Jeder hat dort die gleichen Chancen, egal welcher Herkunft.“ Gleichzeitig forderte er mehr Sportfunktionäre mit Migrationshintergrund, die Entscheidungen treffen können.

Maßnahmen langfristig denken
Des weiteren forderte ein Teile der Teilnehmer interkulturelle Kompetenz als verpflichtendes Modul für Übungsleiter einzuführen und auch  mehr finanzielle Mittel für den nachmittäglichen Sportunterricht an Offenen Ganztagsschulen. Außerdem soll es auch mehr Betreuungspersonal mit Migrationshintergrund geben. „Eine Arbeitsgruppe forderte auch einen nach Geschlechtern getrennten Schwimmunterricht für muslimische Mädchen in einem nicht einsehbaren Raum“, berichtete Sportwissenschaftlerin  Dr. Sascha A. Luetkens von der Deutschen Sporthochschule. „Man muss vielleicht eine Weile die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund erfüllen. Solche Einrichtungen lösen sich dann vielleicht irgendwann in der Gesellschaft auf“, kommentierte Bredehorst diese Forderung. Indes gab Martin Wonik, Vorstandsvorsitzender des Landesjugendrings NRW, zu bedenken, dass Integrationsfördernde Maßnahmen langfristig angedacht werden müssten: „Fünf bis zehn Jahre sind da Minimum.“ Die Ergebnisse dieser Konferenz werden in die mehr als 15 Arbeitskreise einfließen, die derzeit an einem Integrationskonzept für die Stadt mitarbeiten. „Im Herbst soll der erste Entwurf präsentiert werden“, so Bredehorst.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung