Eine Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe KVB

Köln | Es geht um ein kleines Stück Kölner Verkehr im ÖPNV: Die sogenannte Ost-West-Achse im linksrheinischen Köln. Fahren die Stadtbahnen dort in Zukunft ober- oder unterirdisch und wie lange werden die Züge sein: 60 oder 90 Meter. Jetzt vernetzen sich die Initiativen, die den Tunnel verhindern wollen und die für 60 Meter lange Stadtbahnzüge sind.

Eigentlich sollte die Entscheidung im Kölner Rat schon gefallen sein zur Ost-West-Achse, aber die politischen Mehrheiten sortieren sich nicht. Denn die Parteien blieben bei ihren Positionen, die sie schon zu Kommunalwahl formulierten und 2025 sind erneut Kommunalwahlen. Daher stellt sich die Frage ob dieser Rat, die vertagte Entscheidung noch in diesem Jahr fällt. Im Ratsbündnis ist die CDU für den Tunnel, die stärkste Fraktion die Grünen sind dagegen, um nur zwei zu nennen.

Die Initiativen mahnen die Kommunalpolitik und versuchen den Kölner:innen zu verdeutlichen, was ein Tunnelbau für sie auf Jahre bedeuten würde. So schreiben sie: „Wir haben uns zusammengeschlossen, um eine Fehlentscheidung mit fatalen Folgen und unkalkulierbaren Auswirkungen zu verhindern. Die Entscheidung, die der Rat der Stadt Köln trifft, wird direkt und indirekt das Leben der hier lebenden Menschen beeinflussen. Wir sind davon überzeugt, dass eine Entscheidung für den Tunnel und den Einsatz von 90-Meter-Bahnen nicht im Sinne der Kölner*innen getroffen wird.“

Wer sind diese Initiativen?

Die Initiativen, die jetzt verbündet agieren wollen sind:
• BIG Weiden e.V.
• IGBB Interessengemeinschaft Braunsfelder Bürger*innen
• Bürgergemeinschaft Rathenauplatz e.V.
• BIG Junkersdorf e.V.
• Bürgerverein Kölner Eigelstein e.V.
• Bündnis Verkehrswende Köln
• Robin Wood

Zunächst plant der Zusammenschluss gemeinsame Aktivitäten und will am 2. September 2024 im Hotel Maritim die Bevölkerung im Hotel Maritim ab 19.30 Uhr informieren. Dazu sollen auch die Ratsfraktionen geladen werden.

Die Forderungen hinter denen sich die Partner des Zusammenschlusses vereinen:

• Das Beenden der Tunnelpläne, welche die Innenstadt für Jahrzehnte zur Baustelle machen und mit Klimaschutz nicht in Einklang zu bringen sind. Die geplanten 2,7 km Tunnel setzten die enorme Menge von 283.000 Tonnen CO2 frei.

• Einen sofortigen Stopp der Planungen für den Umbau der Haltestellen zum Einsatz von 90-Meter-Zügen auf den Außenästen.

• Die Taktverdichtung auf der Ost-West-Achse mit Normalzügen und versetzten Haltestellen auf dem Neumarkt und Heumarkt, die barrierefrei zugänglich sind und den störanfälligen und kostenintensiven Einsatz von Aufzügen und Rolltreppen unnötig macht. Das wäre schneller und preiswerter umzusetzen als der Umbau von 34 Haltestellen für Langzüge auf der Linie 1.

• Mehr Personal und den Einsatz von Fördermitteln für den netzförmigen Ausbau, für neue Strecken und Trassen des Schienenverkehrs.

• Die Umsetzung von bereits beschlossenen und geplanten Projekten wie der Verlängerung der Linien 4, 7 und 13.

Mobilitätswende

Der Zusammenschluss bringt die Mobilitätswende ins Spiel und sieht diese durch die geplanten Baumaßnahmen in der Kölner Innenstadt gefährdet. Die Argumente der Befürworter:innen des Tunnels und Langzüge seien widerlegt. Die oberirdische Variante würde ausgebaut 218 Millionen Euro kosten und der Tunnel 1,4 Milliarden Euro. Geld das der Mobilitätswende fehlen würde. Die Bürgerinitiativen fordern ein umfassendes Mobilitätskonzept für Köln und die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs. Die Stadtbahnen und deren Verkehr wollen sie durch versetzte mehrgleisige und oberirdische Bahnsteige ertüchtigen und so den Takt erhöhen. Zudem solle die Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr ausgebaut werden.