Mit dem griffigen Sprüchlein "FOR+ = Zukunft sofort!" werben die IHK´s Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein um Schülerinnen und Schüler mit Fachoberschulreife für die so genannte duale Berufausbildung. Die Ausbildung und Heranführung an die Fachhochschulreife etwa an Berufskollegs nennt man einen "fatalen Umweg", der Lohn und den Notenspiegel koste. Leider versäumen es dabei die Kammern, die mit dieser Kampagne gleichzeitig die kostenlose Werbetrommel ausschließlich für die Großindustrie um junge Auszubildende rühren, auf Alternativen hinzuweisen und den jungen Berufsanfängern zu verdeutlichen, dass jeder seinen eigenen individuellen Weg, mit seinen besonderen Fähigkeiten, suchen muss und dass es keinen Königsweg gibt, auch nicht in der dualen Ausbildung, die man jetzt so lobt.

Berufsberater aufzsuchen und nicht nur Werbebotschaften vertrauen
Junge Menschen mit Fachoberschulreife sollten sich nicht von Werbebotschaften oder den Drohwörtern wie "Bildungssackgasse" blenden lassen, sondern sich umfänglich über weitere Chancen in der schulischen Ausbildung, der dualen Ausbildung und der Berufsausbildung in Industrie, Großunternehmen, wie auch dem Mittelstand informieren. Aber auch genau darüber welche Ausbildung, welcher schulische Weg später die breitesten Perspektiven offen lässt. Denn was sich im ersten Moment toll anhört, wie etwa sofort Geld verdienen, während die anderen noch die Schulbank drücken, kann sich später als nicht richtig erweisen, oder sogar als Karrierebremse wirken. Daher ist eine umfängliche Berufsberatung unter Einbeziehung der eigenen persönlichen Stärken wie Schwächen, wie es etwa neutralere Berater wie die Berufsberater bei der Agentur für Arbeit anbeiten, einfachen Werbebotschaften wie denen der IHK´s vorzuziehen. Auch sollte man als junger Mensch kritisch sich selbst prüfen, ob man eher praktisch oder theoretisch stärker aufgestellt ist und dann seine Entscheidungen treffen.

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