Zwillinge

Die Präsidentin der Immi-Sitzung Katja Solange Wiesner


U-Bahnbau und Stuttgart 21 mit "Billiger und Bergen"

Im Bürgerhaus Stollwerck feierte man unter dem Motto „Jede Jeck ist von woanders“ spitz, vor allem scharfzüngig und vor allem völlig respektlos. Die Immisitzung ist seit diesem Jahr Tradition, wenn man der kölschen Logik folgt, dass alles was zum zweiten Mal stattfindet Tradition ist. Bitterböse karikiert und persifliert man da etwa Selbstmordattentäter mit Songs wie „Ich darf jetzt nicht mehr nach New York“, „Über den Wolken“, „Koffer in Berlin“ oder Karawane. Da zieht man „Billiger & Bergen“, also „Bilfinger und Berger“ durch den Kakao indem man Parallelen zwischen der Kölner U-Bahn und Stuttgart 31 zieht, da die gleiche Baufirma weiter unterirdisch baut. Herkules kommt bei der Nummer „Griechengötter“ auf den kleinen oder großen Griechenmarkt und Dionysos säuft und Zeus poppt. Also Immis aller Art, die Köln unsicher machen. Natürlich durfte auch eine Lena-Persiflage nicht fehlen, die man „Satellite“ nannte, wundervoll. Karneval Rektal, Amman & Yamman, Camping, Condomverbot oder Allein in Köln begeisterte das Publikum.


Superbissig: Die "Selbstmordattentat"-Nummer

„Keiner muss sich schämen, ein Immi zu sein“, sagt Regisseurin Selda Akhan, „alleine die Lust gemeinsam Karneval zu feiern zählt.“ Man knüpft an erfolgreiche Formate wie Stunksitzung oder Fatal Banal an, hat eine eigene musikalisch top eingestimmte Band dabei und verulkt alles und jeden. Die Sitzungspräsidentin Katja Solange Wiesner, kölsch mit Kameruner Wurzeln, dürfte nicht nur die hübschestes Sitzungspräsidentin Kölns, sondern auch die bissigste und kesseste sein. Elf Abende lang tobte die Immisitzung auf der Bühne des Bürgerhauses Stollwerck. Vorraussetzung ins Ensemble aufgenommen zu werden ist übrigens kein kölscher Pass, sondern die Auszeichnung „Immi“.

Mehr Infos unter: www.immisitzung.de

[ag]