Köln, 24.10.2007, 16.00 Uhr > Die Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) fordert ein Verkehrsgutachten bevor eine Standortentscheidung für den neuen Kölner Großmarkt getroffen wird.

Die IHK Köln begrüßt den erklärten Willen der Stadt Köln, die seit Jahren laufende Diskussion über den neuen Standort für den Kölner Großmarkt endlich mit einer Entscheidung abzuschließen. "Die betroffenen Unternehmen und deren Kunden brauchen Planungssicherheit, damit Investitionen am richtigen Ort getätigt werden", begründet Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer der IHK Köln und Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik, Verkehr, Wissensmanagement. "Allerdings muss vor einer verbindlichen Standortentscheidung ein Verkehrsgutachten erstellt werden, welche Auswirkungen die zusätzlichen Fahrten der Lieferanten und Kunden des Großmarktes auf das vorhandene Straßennetz haben", fordert Soénius von der Stadt.

"Zu diesem Gutachten müssen natürlich auch Vorschläge gehören, wie potenzielle Engpässe entschärft werden können – einschließlich eines  Finanzierungskonzepts", so der IHK Geschäftsführer. Die IHK Köln fordert den Rat der Stadt Köln auf, erst nach Begutachtung und Lösung der Verkehrsprobleme des favorisierten Standorts Marsdorf eine endgültige Entscheidung zu treffen.

"Wir können uns deshalb auch vorstellen, dass eine Entscheidung für den Standort Marsdorf getroffen wird, diese aber unter den Vorbehalt gestellt wird, dass ein tragfähiges Verkehrskonzept auf Basis eines noch zu erstellenden Gutachtens umgesetzt sein muss", schlägt Soénius vor. Nach Meinung der IHK Köln muss ein Großmarkt in Marsdorf direkt an die Autobahn A1 angebunden werden, um das Autobahnkreuz West zu entlasten. Außerdem müssen die Dürener Straße ausgebaut sowie die Kreuzungen Dürener Straße/Militärringstraße – etwa durch eine Untertunnelung – und Dürener Straße/Stadtwaldgürtel entschärft werden. Zudem müsse geprüft werden, ob nicht der Militärring durchgehend auf vier Spuren ausgebaut werden muss, um die zukünftigen Verkehrsströme bewältigen zu können.

Im Sinne von Planungssicherheit für die Unternehmen und Verlässlichkeit von politischen Entscheidungen drängt die IHK Köln darauf, eine Standortentscheidung zu vermeiden, die später wegen unlösbarer Verkehrsprobleme wieder rückgängig gemacht werden muss – oder noch schlimmer: als Fehlentscheidung das Gewerbegebiet Marsdorf und den Wirtschaftsstandort Köln insgesamt schwächt.

[ag; Quelle: IHK]