Köln, 12.12.2007, 00:10 Uhr // Der Branchenreport Rheinland hält als Fazit die Einschätzung bereit, dass die Konjunktur auf hohem Niveau etwas abkühlt. Dies führt man bei der Kölner Industrie- und Handelskammer vor allem darauf zurück, dass die Inlandsinvestitionen und der Beschäftigungszuwachs abgebremst ist. Zudem herrsche Unsicherheit durch steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie Euro-Kurs.

Dennoch: Im Rheinland brummt die Konjunktur, obwohl die große Euphorie vorerst vorbei ist: Lediglich das Ernährungsgewerbe, die Bauwirtschaft und die Logistikbranche vermelden in den jüngsten Konjunkturumfragen der IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein eine nochmals verbesserte Geschäftslage. Noch ist die Stimmung in den eisten Branchen überdurchschnittlich gut: Im vielen Industriebranchen, aber auch im produktionsnahem Großhandel und den unternehmensnahen Dienstleistungen, sind über die Hälfte der befragten Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Bei den Erwartungen sind sich dagegen – fast – alle Branchen einig: Es wird mehr oder weniger schwieriger, allenfalls kann das derzeitige Niveau gehalten werden. Nur die Unternehmen der Logistikbranche blicken mehrheitlich optimistischer als im Frühjahr in die Zukunft und gehen von steigenden Umsätzen und Erträgen aus.

Investitionen und Beschäftigung wachsen nur noch wenig
Der Stimmungsumschwung schlägt natürlich auch auf die Investitionsund Beschäftigungspläne der befragten Unternehmen durch: Bis auf die Ausnahmen Kredit- und Versicherungsgewerbe, Bauwirtschaft. Metallbe und -verarbeitung und Chemiebranche planen die Unternehmen der übrigen Branchen mit gleichbleibend hohen Investitionen und Belegschaften oder fahren ihre Ausgaben für neue Gebäude, Maschinen, Hard- und Software zurück. Im konsumnahen Großhandel, in der Elektroindustrie und in den Medienunternehmen haben sich die Einschätzungen hinsichtlich der Beschäftigtenzahlen im Vergleich zum Frühjahr am stärksten verschlechtert.

Schwerpunktthema Gesundheitswirtschaft
Der Branchenreport Rheinland Herbst 2007 stellt als Schwerpunkt die Gesundheitsbranche und deren Geschäftslage sowie Erwartungen vor. Die Gesundheitswirtschaft mit ihren weit über 6.000 Unternehmen im Rheinland wird eine der Boombranchen der Zukunft sein – nicht zuletztdurch den weiter steigenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung. Da der Gesundheitsmarkt stark politisch reglementiert ist, stehen die optimistischen Wachstums- und Beschäftigungsprognosen immer unter dem Vorbehalt, dass auch in diesem Wirtschaftsbereich mehr Wettbewerb herrschen wird. Für das Rheinland ist die Gesundheitswirtschaft eine große Chance

Die Konjunktur im Rheinland
Die Zeichen im Rheinland stehen weiter auf Expansion. Ungeachtet der zunehmenden Konjunkturrisiken wie den steigenden Rohstoff- und Energiepreisen oder der Wechselkursentwicklung des Euros gegenüber dem USDollar bleibt die Stimmung unter den Unternehmen im Rheinland ausgesprochen gut. Seit dem Frühjahr 2007 verschlechterten sich die Aussichten zwar geringfügig, weiterhin beurteilt aber ein Großteil der befragten Unternehmen seine Lage als gut und blickt auch zuversichtlich auf die kommenden Monate. Mit dem Branchenreport Rheinland berichten die Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein nunmehr zum zweiten Mal über die Konjunkturentwicklung im Rheinland. In den Branchenreport Rheinland fließen die Antworten von über 2.200 Unternehmen ein. Auf dieser Grundlage werden detaillierte Aussagen zu der wirtschaftlichen Entwicklung in 18 für das Rheinland wichtigen Branchen möglich. Als neue Branche wird im Branchenreport 2007 erstmals ausführlich über die Gesundheitswirtschaft berichtet.

Unternehmen investierten in den Standort
Zuversichtlich stimmen derzeit die Investitions- und Beschäftigungspläne der Unternehmen im Rheinland. Im Herbst 2007 plant ein Drittel der befragten Unternehmen, seine Investitionen am Standort weiter zu steigern. Nur 16 Prozent wollen ihre Investitionen reduzieren. Damit bleiben die Investitionspläne
der Unternehmen für die kommenden Monate expansiv ausgerichtet. Erfreulich sind auch die Aussichten für den Arbeitsmarkt. Im Herbst 2007 überwiegt erneut der Anteil an Unternehmen, die weitere Neueinstellungen planen. Derzeit denkt jedes vierte Unternehmen über die Ausweitung seiner Beschäftigung nach, lediglich 14 Prozent sehen die Notwendigkeit, ihre Beschäftigung zu verringern. Zum Jahreswechsel 2007/08 stehen die Chancen daher sehr gut, dass sich der Aufschwung auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

// ag // Quelle: IHK Köln