„Die jetzt geführte Diskussion um die Probleme der Querung der Rheinuferstraße durch die Nord-Süd-Stadtbahn machen erneut deutlich, woran die Verkehrsplanung in Köln krankt", bemerkt Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer der IHK Köln für Standortpolitik, Verkehr, Unternehmensförderung, „nämlich an einer vernünftigen Gesamtplanung des Verkehrs."

Bei allen größeren verkehrspolitischen Entscheidungen der Vergangenheit seien die davon ausgehenden Netzwirkungen nie genügend beachtet worden. Auch der Beschluss zum Rückbau der Bonner Straße sei so ein Beispiel. „Dabei ist es doch klar", so Soénius weiter, „dass der motorisierte Verkehr sich seine Wege sucht und insoweit nur verlagert wird." Eine vernünftige Verkehrsführung mit möglichst fließenden Verkehren sei ein Standortvorteil Kölns, der nicht unnötig verschenkt werden sollte, so Soénius weiter. Logistik, Handel und Tourismus verlangten fließende Verkehrsströme – keine Staus und Umwege.

Soénius hofft, dass der von Paul Bauwens-Adenauer initiierte Masterplan Kölner Innenstadt dieses Thema aufgreift und Lösungsvorschläge für die Verkehrsführung anbietet. „Die IHK Köln jedenfalls ist der Auffassung, dass die Mobilität der Unternehmen, deren Beschäftigten, der Gäste aus nah und fern und der Kölner Bürger durch einen Generalverkehrsplan gesichert werden muss", forderte Soénius die Verantwortlichen der Stadt auf. Ein solcher Plan müsse die verschiedenen Verkehrssysteme erfassen, langfristige, tragfähige und abgestimmte Verkehrskonzepte aufstellen und Netzwirkungen beachten. Im Übrigen müssten praktikable, nicht durch Ideologie motivierte Lösungen für den Verkehr gesucht werden. Die Hauptverkehrsstraßen Kölns seien auf jeden Fall kein Feld für unsinnige Experimente und Verkehrsbehinderungsmaßnahmen. Die Folgen solcher Fehler müssten die Verkehrsteilnehmer und die Anlieger der dann genutzten „Schleichwege“ ausbaden.

[ag; Quelle: IHK; Foto: Rainer Sturm/www.pixelio.de]