Köln, 10.10.2007, 17:30 Uhr > Heute hat die Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) den aktuellen Konjunkturbericht veröffentlicht. In diesem zieht die IHK kein gutes Fazit für Köln sondern berichtet, dass der Aufschwung in Köln an Fahrt verliert und sich die Stimmung bei den Kölner Unternehmen eintrübt.

Hier lesen Sie die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Köln:
Aufschwung im Stadtgebiet Köln verliert an Fahrt – Stimmung der Unternehmen hat sich etwas verschlechtert – Etwas mehr Optimismus als im gesamten IHK-Bezirk Die Euphorie ist verflogen, der Aufschwung in Köln verlangsamt sich. So lassen sich die Ergebnisse des jüngsten Konjunkturberichts der IHK Köln für die Domstadt kurz und bündig in Worte fassen. Immer noch beurteilen 43,7 Prozent der befragten Kölner Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage als "gut" – allerdings waren es in der Frühjahrsumfrage der IHK Köln noch 47,4 Prozent. Demgegenüber sprachen damals nur 4,9 Prozent von einer schlechten Geschäftslage, jetzt sind es 7,9 Prozent. Nicht anders sieht es bei den Erwartungen aus: Drei von zehn Kölner Unternehmen (30,5 Prozent) rechnen in nächster Zeit mit besseren Geschäften, vor sechs Monaten waren es noch 34,6 Prozent. Umgekehrt gehen jetzt 12,3 Prozent davon aus, dass sich ihre Geschäftslage verschlechtern wird, im Frühjahr sagten das nur 7,3 Prozent der Befragten. In beiden Punkten schneiden die Unternehmen aus der Domstadt damit etwas besser ab als der Durchschnitt der Firmen im gesamten Bezirk der IHK Köln: Hier schätzen 42,1 Prozent ihre derzeitige Lage als "gut" ein und liegen die positiven Erwartungen bei 26,8 Prozent.

Die grundlegende Tendenz in Köln ist die gleiche wie im gesamten IHKBezirk. Die Erklärung dafür ist einfach: Hier befindet sich etwas mehr als die Hälfte aller Mitgliedsunternehmen der IHK Köln. Zugleich liegen die Unternehmen in Köln in ihrer Beurteilung der derzeitigen und künftigen Geschäftslage etwas besser als der Gesamtdurchschnitt. "Dies hat etwas mit der Branchenstruktur zu tun", erläutert Dr. Herbert Ferger, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. "Von den befragten Kölner Unternehmen sind 43 Prozent Dienstleister, und diese sind deutlich optimistischer als Handel und Industrie." Die Investitionsabsichten der Kölner Unternehmen sind ein wenig schwächer geworden, bleiben jedoch im Durchschnitt des IHK-Bezirks: 34 Prozent, immerhin jedes dritte Unternehmen, wollen ihre Investitionen ausweiten, 15,9 Prozent reduzieren. Besser als der Durchschnitt fallen hingegen die Zahlen für die Beschäftigungspläne der Kölner Unternehmen aus: 28,3 Prozent planen, zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen (IHKBezirk: 26,0 Prozent), während nur 16,5 Prozent die Zahl der Beschäftigten reduzieren wollen (IHK-Bezirk: 16,4 Prozent).

Das ist deutlicher besser als vor einem Jahr – damals wollten nur 21,2 Prozent der Kölner Firmen mehr Menschen einstellen und 17,3 Prozent Stellen abbauen –, allerdings schlechter als im Boom-Frühjahr 2007: 34,6 Prozent gaben vor sechs Monaten an, die Zahl der Beschäftigten ausweiten zu wollen, nur 13,8 Prozent wollten sie reduzieren. Dies spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote wieder. Seit März dieses jahres (12,6 Prozent) sank sie kontinuierlich auf 11,3 Prozent im September. "Leider bildet Köln damit immer noch das Schlusslicht im IHK-Bezirk", beklagt Ferger. Denn die Quote für den Gesamtbezirk beträgt 9,5 Prozent, die des Oberbergischen Kreises gar nur 6,6 Prozent. Leverkusen als zweitgrößte Stadt im Kölner IHK-Bezirk kommt auf eine Arbeitslosenquote von 10,1 Prozent. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 8,4 Prozent, der NRW-Durchschnitt bei 9,0 Prozent.

[ag; Quelle: IHK]