Köln, 9.12.2006, 1:00 Uhr > Auf ihrer Sitzung hat die Vollversammlung – das aus Unternehmen zusammengesetzte oberste Organ der Industrie- und Handelskammer zu Köln – Politik und Verwaltung der Stadt Köln
aufgerufen, den Kulturstandort Köln nachhaltig zu stärken. Dazu gehört
nach Ansicht der IHK Köln, für die kulturelle Förderung in der Stadt lare
Prioritäten zu setzen, transparente Qualitätskriterien festzulegen, Verwaltungsverfahren zu vereinfachen sowie Kosten- und Qualitäts-
Controlling einzuführen. Die IHK Köln sieht in der Umsetzung dieser
Vorschläge auch den Effekt, dass die Kultur einen angemessenen
Stellenwert im städtischen Haushalt erhält.

Beteiligung privater Kapitalgeber gefordert
Denkbar ist beispielsweise die Einführung von Rechtsformen, die eine
flexiblere Betriebsführung und eine Beteiligung privater Kapitalgeber an
öffentlichen Kultureinrichtungen ermöglichen. In diesen Fällen müsse
allerdings gewährleistet sein, dass Private und öffentliche Hand gleichberechtigt sind, so die IHK Köln. Die IHK Köln fordert die politisch Verantwortlichen eindringlich zur Kooperation der Kulturinstitutionen in der Region auf. Die neu entstandenen Kooperationen der Stadtbibliotheken und voraussichtlich der Tanzkompagnien in Bonn und Köln werden dabei ausdrücklich begrüßt. Überdies ruft die IHK Köln die Region Rheinland dazu auf, „Kultur als Marke“ zu begreifen und zu beleben.

Dabei müsse die Touristikbranche die Bedeutung der Kulturregion Köln/Bonn noch deutlicher als bisher bewerben, rät die IHK Köln. Eine Zusammenarbeit mit Düsseldorf solle bei sinnvollen Projekten  angestrebt werden. "Außerdem ist es dringend erforderlich, einen Kulturfahrplan Rheinland unter Beteiligung der Landesregierung zu erarbeiten", so der IHKPräsident. Damit solle die Entwicklung der Kulturinstitutionen in dieser Region für die nächsten Jahre strategisch ausgerichtet werden. Der Beschluss der Vollversammlung der IHK Köln folgt der Entwicklung, dass sich in der Region parallel zur Kultur ein wachsender Kulturwirtschaftssektor entwickelt hat. "Kultur und Kulturwirtschaft ergänzen sich", ist IHK-Präsident Bauwens-Adenauer überzeugt. So prägt zum Beispiel die Bildende Kunst die Kunstmessen und den Kunsthandel. Filmbranche und Medienunternehmen stehen in enger Verbindung. Die Museen und historischen Stätten sind beliebte Ziele des Kulturtourismus, dessen Bedeutung stetig zunimmt. Außerdem hat sich in der Region Köln eine Reihe von Dienstleistungsunternehmen auf die Kulturbranche spezialisiert. Zu den Kernbranchen der Kulturwirtschaft zählen das Verlagsgewerbe, die Film- und Rundfunkwirtschaft, Musik, visuelle und darstellende Kunst, Journalisten- und Nachrichtenbüros, Museumsshops, Kunstausstellungen, Einzelhandel mit Kulturgütern, Architekturbüros und die Designwirtschaft.

Kultur als Standortfaktor
Mit dem Beschluss will die Vollversammlung der IHK Köln die
kulturpolitische Diskussion in der Region beleben. Zudem macht sie
deutlich, dass die Wirtschaft des IHK-Bezirks die Kulturlandschaft
Rheinland aus standortpolitischen Gründen stärken will. Paul Bauwens-
Adenauer: "Eine Stärkung von Kunst und Kultur stellt auch eine Chance
zur Profilierung im Städtewettbewerb dar. Investitionen in die Kultur sind Zukunftsinvestitionen."

[ag; Quelle: IHK, Köln]