Und das ist die Bilanz der IG Metall:
Über 50.000 Teilnehmer haben an den Gegenkundgebungen, den friedlichen Blockadeaktionen teilgenommen. Der Aufstand des demokratischen Köln hat den „Anti-Islamisierungskongreß“, den Versuch eine eurofaschistische Allianz in Köln auf dem Boden von Nationalismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz zu begründen, gründlicher scheitern lassen, als wir jemals zu hoffen gewagt hätten. Wir freuen uns darüber insbesondere, weil dieser „Anti-Islamisierungskongreß“, dieser Versuch einer Allianzbildung von rechtspopulistischen Extremisten aus ganz Europa, großes internationales Interesse und Aufmerksamkeit auf Köln gerichtet hat.

Das demokratische Köln hat diese Rechtsextremisten isoliert:
• mit vielfältigen Formen des politischen und kulturellen Engagements und der Zivilcourage engagierter Bürger, die den Rechtsextremisten Unterstützung in jeglicher Form verweigert haben. Dies gilt für die Künstler, die den Protest begleitet haben. Für Einzelhändler, Taxisfahrer, Wirte und Hoteliers, die praktische Unterstützung leisteten. Für engagierte Teilnehmer, die friedlich den Heumarkt blockiert haben.

• Durch eine intensive Aufklärung, auch der elektronischen und Printmedien über die Hintergründe und Hintermänner des „Anti-Islamisierungskongresses“, die als Biedermänner auftreten, in Wirklichkeit aber Teile eines europaweiten rechtsextremistischen Netzwerkes sind.

• Durch den Protest von Geschäftsführungen und Betriebsräte zahllreicher prominenter Kölner Unternehmen, die weltweit Kunden haben und in deren Belegschaften zahlreiche Nationalitäten gut zusammenarbeiten. Für sie haben insbesondere auch die Industrie- und Handelskammer Köln sowie die Handwerkskammer Köln ihren Protest ausgesprochen.

• „Pro Köln“ hat sich als „Anti Köln“ profiliert, als Organisation, die in Zusammenarbeit mit profiliert nationalistischen, rassistischen, separatistischen europäischen Parteien eine Programmatik vertritt, die in letzter Konsequenz gegen zentrale Werte des Grundgesetzes richtet.

„Anti-Köln“ hat sich aber in der vergangenen Woche zugleich als eine Hochstapler-Organisation erwiesen, als eine Gesellschaft von Provokateuren, die in leidenscahftlicher Feindschaft mit der Wahrheit und Wahrhaftigkeit steht. Offensichtlich wird weiterhin im Hintergrund an einer großen rechtsextremistischen Allianz in Europa gebastelt. Insofern besteht für die Initiatoren des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ kein Grund, in unserem Protest nachzulassen.

Das Bündnisses „Köln stellt sich quer“ hat erfolgreich und mit Leidenschaft die Werte des Grundgesetzes verteidigt, Die unantastbare Würde des Menschen. Die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz. Die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Die strikte Untersagung jeglicher Benachteiligung wegen Geschlecht, Abstammung, Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft, des Glaubens, der religiösen und politischen Anschauung. Und die Freiheit des Glaubens sowie der ungestörten Religionsausübung.

Wir setzen diese Werte gegen die Programmatik und Aktionen der rechtsextremen Organisation „Anti-Köln“. Wir verstehen sie aber auch gleichermaßen als Grundlage unseres eigenen Handelns und fordern sie dementsprechend  von allen ein, die sich mit uns gegen die „Anti-Köln“ und deren europäisches Nationalisten- und Rassistentreffen quer stellen. Die Gewerkschaften in Köln haben sich auch dafür engagiert, das die Gemeinden und Institutionen der Migranten sich öffnen, der demokratischen Diskussion stellen. Der Abbau von Vorurteilen muss von allen Teilen der Gesellschaft ausgehen.

Die Gewerkschaften, als einer Initiatoren dieses Bündnisses, werden sich jetzt noch nachdrücklicher dafür engagieren, das d i e sozialen Probleme angegangen werden, die Rechtspopulisten die Schürung fremdenfeindlichder Stimmungen erleichtern:

Engagement gegen die Arbeitslosigkeit, von der Migranten in weit überdurchschnittlichen Ausmaß betroffen sind Engagement gegen den sich ausbreitenden Niedriglohnsektor, in dem sich weit überdurchschnittlich Arbeitnehmer mit Migrantenhintergrund ihre Existenz sichern müssen. Engagement für eine bessere Ausbildung auch für die Kinder von Migranten in Kindergärten und Schulen, insbesondere Sprachausbildung. Engagement für mehr Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen in unserer Stadt.

[ag; Quelle: IG Metall]