Abschluss brächte 10,4 Millionen Euro Kaufkraftsteigerung in der Region
Kölner Betriebsräte erklären: "Wir erwarten einen fairen, guten und schnellen Abschluss und wir brauchen in dieser unsicheren Zeit ein Signal der Sicherheit und Zuversicht!" Ein Abschluss in der Metall- und Elektroindustrie wäre ein erstes, echtes und schnelles Konjunkturprogramm noch vor Weihnachten! Zur Dimension erklärt die IG Metall: Ein Abschluss um 5 Prozent erhöhe die Kaufkraft in der bundesdeutschen Metall- und Elektroindustrie jeden Monat um 528 Millionen Euro. Das sei für 12 Monate ein Konjunkturprogramm von 6,342 Mrd. Euro. Allein in der Kölner Region geht es um über 69.000 Arbeitnehmer, die monatlich ca.209 Millionen € verdienen. Eine Tariferhöhung würde z.B. monatlich 10,4 Millionen € Kaufkraftsteigerung in der Region ausmachen.

Hohe Gewinne in der Vergangenheit
Die Gewerkschaft sieht keine Probleme für die Metall- und Elektroindustrie diesen Abschluss zu finanzieren, so führt man als Beispiel den Siemens Konzern an, der mit seinem Ergebnis der ersten drei Quartale (8,3 Mrd.) die Erhöhung für die gesamte Industrie aus seinem Gewinn bezahlen könnte. Die Metall- und Elektroindustrie machte, so die Gewerkschaft, laut einer Analyse der Deutschen Bundesbank Im Jahre 2007 47 Milliarden € Gewinn.

Witich Roßmann, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen wies darauf hin, dass sich seit dem Sommer einige Bedingungen für die Metall- und Elektroindustrie Industrie drastisch verbessert hat. So seien etwa die Preise für Oel-, Rohstoff- und Stahl drastisch gesunken. Der Euro-Kurs ist gegenüber dem Dollar drastisch zurückgegangen. Exporte in den Dollar Raum seien dadurch viel günstiger geworden, Gewinne aus diesem Bereich seien größer geworden.

Hilfen von der Bundesregierung gefordert
Die Kölner Betriebsräte fordern die Bundesregierung auf, durch gezielte konjunkturelle Maßnahmen diesen Schockzustand der Verbraucher aufzulösen, z.B. durch gezielte Finanzierungs- und Kredithilfen für Autokäufer, eine Verschrottungsprämie für Altautos nach italienischem/spanischen Beispiel und die Wiederinkraftsetzung der Pendlerpauschale.
Die Kölner Betriebsräte fordern die Arbeitgeber auf, sofort ein verhandlungsfähiges Angebot am Freitag in Dortmund vorzulegen. Ansonsten drohen in der Kölner Region ab Montag, den 3.November eine Welle von Warnstreiks, so die Gewerkschaft.

Arbeitgeber wollen Angebot vorlegen
Zur Lösung der Tarifauseinandersetzung hatten die nordrhein-westfälischen Metallarbeitgeber einen „Metall-Krisengipfel“ auf Bundesebene vorgeschlagen und kein konkretes Angebot in der 2. Verhandlungsrunde unterbreitet. Den „Gipfel“ haben die Gewerkschaften abgelehnt. Der IG Metall werfen die Arbeitgeber vor, sich vor den Realitäten zu verschließen und den Konjunkturabschwung zu ignorieren, ohne selbst konkrete Zahlen auf den Tisch zu legen. Der Präsident und Verhandlungsführer des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Horst-Werner Maier-Hunke nannte schon im September die acht-Prozent-Forderungsempfehlung der IG Metall als „rückwärts orientiert und auf die Vergangenheit bezogen“. Allerdings wollen die Arbeitgeber jetzt für die nächste Verhandlungsrunde bundesweit einen Vorschlag auf den Tisch legen. Die nächste Verhandlungsrunde für NRW findet am 31. Oktober in Dortmund statt.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung