10:05 Uhr > Politologe sieht internationale Mitverantwortung
Der Politologe Jochen Hippler sieht eine internationale Mitverantwortung für die Hungerkatastrophe in Ostafrika. "Wir haben jetzt tatsächlich Monate, wichtige Monate seit vielleicht letztem Herbst versäumt, wo man hätte helfen müssen, um vorbeugend tätig zu sein", sagte Hippler im Deutschlandfunk. Die UNO und diverse Hilfsorganisationen hätten schon seit einigen Monaten vor einer solchen Katastrophe gewarnt. "Das kommt dann aber teilweise nicht auf einer politischen Ebene an, wo Hilfsentscheidungen getroffen werden, nämlich auf Ebene von Nationalstaaten, die dann häufig erst reagieren, wenn die Öffentlichkeit im eigenen Land sensibilisiert ist durch Medienberichterstattung", so der Politologe. Dann erst komme die Hilfe in Gang, aber dann sei es oft schon ein paar Monate zu spät.

10:00 Uhr > UN starten Luftbrücke nach Somalia
Nach Verzögerungen haben die Vereinten Nationen (UN) damit begonnen, die hungerleidende Bevölkerung in Somalia mit einer Luftbrücke mit Lebensmitteln zu versorgen.
Am Mittwochnachmittag startete die erste Maschine von Kenias Hauptstadt Nairobi nach Mogadischu. Der Start war bereits für den Dienstag vorgesehen, musste jedoch aufgrund von Problemen mit dem kenianischen Zoll zunächst noch verschoben werden. An Bord des Flugzeugs des Welternährungsprogramms (WFP) waren zehn Tonnen Nahrungsmittel. Diese würden ausreichen, um rund 3.500 Kinder einen Monat lang zu versorgen, erklärte eine WFP-Sprecherin. Für die nächsten Tage sind weitere Flüge nach Mogadischu, aber auch in die äthiopische Stadt Dolo und ins kenianische Wadschi an der Grenze zu Somalia geplant. Allein in Somalia sind 3,7 Millionen Menschen von der Hungersnot bedroht. Nach UN-Angaben werden bis Ende 2011 rund 1,4 Milliarden Euro benötigt, um die Menschen vor dem Hungertod zu retten. Die Europäische Union stockte ihre für dieses Jahr zugesagte Hilfe um fast 28 Millionen Euro auf.

[dts]