Das Archivbild zeigt gefüllte Sandsäcke. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Köln | An der jährlichen Hochwasserschutzübung der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) waren in diesem Jahr nicht nur professionelle Ehrenamtler:innen engagiert, sondern Bürger:innen informierten sich, lernten und halfen mit.

In Köln Merheim befüllten die Bürger:innen Sandsäcke mit Füllmaschinen und in Poll an der DLRG-Station bauten sie unter Anleitung einen Wall aus Sandsäcken. Die StEB sieht dieses Konzept als Muss-Prinzip an, wenn der Pegel des Rheins etwa sprunghaft steigen würde. Dabei dürfte das Hochwasserrisikomanagement am Rhein grenzübergreifend besonders gut ausgebaut sein, schließlich wurde schon im Jahr 1950 die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins gegründet und international in den Jahren 2015 und 2021 der international koordinierte Hochwasserrisikomanagementplan vorgestellt. Daneben gibt es den Verein Hochwassernotgemeinschaft Rhein, eine Solidargemeinschaft von Kommunen und Bürgerinitiativen sowie das Hochwasserschutz-Netzwerk Hochwasser Kompetenz Centrum und die Bundesanstalt für Gewässerkunde, die für alle Bundesländer Hochwassergefahren und -risikokarten bereit hält. In NRW ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen für den Hochwasserschutz zuständig.

In Köln ist die Anstalt öffentlichen Rechts Stadtentwässerungsbetriebe mit dem Hochwasserschutz betraut. Die StEB macht darauf aufmerksam, dass die Folgen des Klimawandels und Starkregenereignisse die Gefahr begünstige, dass Menschen in Köln von „Wassermassen“ überrascht würden. Die Herausforderungen an den Hochwasserschutz würden steigen. Sandsäcke seien für die Selbsthilfe der Bürger:innen geeignet sagen Stadt und StEB. In Köln lagern 30.000 befüllte Sandsäcke. Dazu kommen 300.000 Säcke, die im Ernstfall allerdings erst befüllt werden müssen. Um diese zu befüllen brauche es die Unterstützung der Bevölkerung. In Köln gebe es sechs Ausgabestellen für Sandsäcke im Falle einer Notlage.

Neben den Sandsackübungen für die Bürger:innen übten auch die Profis entlang des Mülheimer Ufers und bauten die Hochwasserschutzelemente auf. In Köln stehen der Hochwasserschutzzentrale rund 600 bis 800 professionelle Helfer zur Verfügung. Aktuell ist Köln technisch bis zu einem Wasserstand von 11,90 Meter geschützt. Dies, so die StEB sei ein zweihundertjähriges Hochwasserereignis.