Betonradaruntersuchungen nach Ostern abgeschlossen
Jürgen Fenske berichtete über die weiteren Fortschritte bei den Baumassnahmen zur Nord-Südstadtbahn. Alle Bewährungsabnahmen erfolgen von der Bauaufsicht und dem TÜV Rheinland. Das Bauwerk Heumarkt sei nun durch die Betonage der Zwischendecke sicher bis zu einem Grundwasserstand von 41,50 m. Derzeit laufen die weiteren Betonradaruntersuchungen an den festgelegten Bauwerken. Mit ersten Ergebnissen sei nach Ostern zu rechnen, so Fenske, der auch ausführlich die Ausführungen des KVB Anwaltes vortrug. [Inhalt hier bei report-k.de lesen >>>]

Sportlicher Zeitplan für das Bergungsbauwerk
Stadtdirektor Guido Kahlen berichtete über die Planungen zum Bergungs- und Besichtigungsbauwerk. Seit einer Woche laufe die europaweite Ausschreibung. Am 1.7.2010 will man mit der Bergung der Archivalien beginnen die heute unter Wasser liegen. Zudem sollen dann Betonstücke die sich dort ebenfalls befinden, geborgen werden. Am 31.8.2010 sollen alle Bergungsarbeiten abgeschlossen sein, damit am 1.9.2010 mit den Arbeiten für das Besichtigungsbauwerk begonnen werden kann. Dieses Bauwerk wird unter der Federführung des Gutachters Prof. Kempfert geplant und gebaut werden. Dieser stramme Zeitplan sei nötig damit man mit dem Besichtigungsbauwerk nicht in eine Hochwasserphase komme.

Mit welch immens hohem technischen Aufwand das Bergungs- und letztendlich auch Besichtigungsbauwerk errichtet werden wird erläuterten dann die Fachleute. Alleine sechs unterschiedliche Sicherungssysteme werden installiert, denn die vorhandene Schlitzwand dürfe sich maximal 1-2 Millimeter bewegen. Direkt neben der östlichen Schlitzwand wird ein rund 22 Meter langes und 16 Meter breites Bauwerk errichtet. Am südlichen Ende wird dieses Bauwerk eine Apsis erhalten, weil man dort die meisten Dokumente aus dem Stadtarchiv vermutet. Dann wird mit einem Bagger der aus Schutt und Archivalien gemischte nasse Materialmix abgebaggert und direkt im Anschluss die Archivalien aussortiert und der Trocknung zugeführt. Damit die nassen Archivalien nicht von Pilzen angegriffen werden ist eine rasche und unmittelbare Abwicklung nötig. Dafür gebe es auch schon 24 Stunden Arbeitsgenehmigungen, führte Stadtdirektor Guido Kahlen aus. Das neue Bauwerk wird sich direkt an die Schlitzwand anlehnen und die Wände des Bergungsbauwerkes werden von großen Stahlträgern, die beweglich sind stabilisiert. Wenn die Archivalien geborgen sind wird zur Standsicherung das Ganze mit Magerbeton verfüllt, der auch hervorragend geeignet sei zur Gründung neuer oberirdischer Bauten. Gleichzeitig kann man diese Betonsorte später wieder durchbohren, etwa zur Errichtung des Besichtigungsbauwerkes. Schon jetzt haben die Vorbereitungen begonnen und die Böschung wurde mit Spritzbeton und 37 Bodennägeln die 8 Meter ins umgebende Erdreich getrieben wurden abgesichert. Davon wurden bereits 11 Bodennägel auf ihre Zugfestigkeit mit einem hervorragenden Ergebnis überprüft.

Sind diese Arbeiten abgeschlossen wird es daran gehen das Besichtigungsbauwerk zu errichten. Dies wird unter Wasser geschehen. Ob dann auch eine Besichtigung nur unter Wasser, etwa mit einer Tauchglocke möglich sein wird, ist heute noch nicht verbindlich geklärt.

Marlis Bredehorst nicht unter Druck
In den letzten Tagen und Wochen kam auch Kölns Umweltdezernentin Marlis Bredehorst in den Fokus öffentlicher Kritik, die vor allem aus den Reihen der Kölner CDU kam. Marlis Bredehorst erläuterte erneut breit und umfangreich die Fragen zu den wasserrechtlichen Genehmigungen. Dabei wurde nicht nur deutlich, dass die wasserrechtliche Genehmigung am Waidmarkt der Unteren Wasserbehörde nichts mit irgendeiner Form von Bauüberwachung zu tun hatten, sondern auch, dass der Behörde zum derzeitigen Zeitpunkt keine Versäumnis vorzuwerfen ist.

Arge hält anscheinend Unterlagen zurück
Irritierend allerdings waren die Vorwürfe in Richtung Arge Los Süd betreffend die neu zu errichten Bauwerke. Der Arge wurde von mehreren Seiten vorgeworfen, wichtige Unterlagen, die die Planer für das Bergungs- und Besichtigungsbauwerk benötigen, unter anderem um die Statik zu planen, zurückzuhalten. Hier wurde auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters überdeutlich, der den Eindruck vermittelte von diesen Vorgängen zum ersten Mal zu hören: „Wir erwarten und fordern, dass alle zur Bergung der Archivalien nötigen Daten zur Verfügung gestellt werden.“ Roters versprach sich unverzüglich darum zu kümmern.

[ag]