Markus Ritterbach sprach in seiner Rede die Faszination Kölner Karneval an und bezeichnete diesen als Volksfest. Für Ritterbach ist der Karneval bunt und soll in seinem Facettenreichtum erhalten werden. Ritterbach will mit seinem Team den Kölner Karneval fit für die Zukunft machen. So hat man bei einem Arbeitstreffen der Präsidenten der Gesellschaft die Gründung von Arbeitskreisen beschlossen.

Die neuen Arbeitskreise sind:
Der Arbeitskreis neue Formate: Er soll neue Formate entwickeln und frühzeitig spannende Formate besetzen, bevor es andere tun. Ein weiterer Kreis beschäftigt sich mit der zukünftigen Rolle des Festkomitees und der Frage wo es gebraucht wird. In einem anderen Gremium will man sich mit der Vision Kölner Karneval beschäftigen und den Karneval ganzjährig spürbarer machen, auch außerhalb der Session, ohne den Kölner Karneval zu feiern. Zudem beschäftigt man sich mit dem Gedanken eine im Festkomitee beheimatete Künstleragentur zu gründen. Dieser Wunsch kommt vor allem aus den Reihen der Präsidenten, betonte Markus Ritterbach.  Und last but not least gibt es einen Arbeitskreis Rosenmontagszug, Hier will man die Interessen der Gesellschaften stärker berücksichtigen und einbinden.

Wie viel Kommerz verträgt der Kölner Karneval?
Neu etablieren im Vorstand will Markus Ritterbach das Amt für Kinder und Jugend und die Versammlung folgte ihm. Neue Wege will man auch in der Vermarktung des Kölner Karnevals gehen und in anderen Städten für die Veranstaltungen werben. Im Festkomitee wird sich ab dem 1.11.2008 ein kaufmännischer Leiter um die administrativen Aufgaben kümmern. Für Markus Ritterbach muss sich das Festkomitee und die Gesellschaften inhaltlich um den Karneval kümmern, damit er nicht als Ballermann endet. Dabei gilt es sich schwierigen Fragestellungen zu widmen, so der Präsident, etwa „wie viel Kommerz, wie viel Geld verträgt der Karneval? Wie geht man mit denen um, die nur am Karneval verdienen wollen? Wie stärkt man das Ehrenamt in Zeiten in denen immer weniger Menschen bereit sind sich zu engagieren?“ Emotional dankte Ritterbach, allen die ihn auf diesem Weg begleiten mit den Worten: „Vielen Dank an alle die, die mir helfen den Riesenkarneval wachzubützen.“

Die Finanzen sind in Ordnung und der Vorstand wurde entlastet. Allerdings gab es auch kritische Worte zur Zahlungsmoral der einzelnen Gesellschaften. Auch die gemeinnützige Gmbh steht gut da, trotz höherer Belastungen im Rosenmontagszug und die „Schwarze Nasen“-Aktion. Die allerdings lobte Heinz-Jürgen Palm, denn damit habe man Stärke gezeigt und dem Karneval ein positives Image verpasst. 300.000 Euro an Sondertilgung leistete die gemeinnützige GmbH für Grundstück und Gebäude. Damit will man das Festkomitee krisenfest machen, für etwaige  schwierige Zeiten, sollten die Gelder aus der TV-Vermarktung nicht mehr so üppig fließen. Der Jahresabschluss wurde einstimmig angenommen und genau so wurde auch der Vorstand entlastet.

Auf dem Programm standen auch noch Vorstandsneuwahlen. Aus dem Vorstand verabschiedet wurde der langjährige Leiter des Literarischen Komitees des Festkomitees Dr. Johannes Kaußen und für seine erfolgreiche Arbeit gelobt. Dr. Johannes Kaußen hat das Amt des Präsidenten der Kölnischen übernommen. Auch Dr. Heinz-Peter Schnepf hat den Vorstand verlassen. Aus dem Aufsichtsrat scheidet Hans-Karl Hagemann aus. Für ihn rückt Michael Kamphausen nach, Heinz-Günther Hunold wurde im Amt bestätigt.

In den Vorstand wurden wiedergewählt, Rosenmontagszugleiter und Vizepräsident Christoph Kuckelkorn, Vizepräsident und Justiziar Dr. Joachim Wüst, für die Finanzen Uwe Brüggemann, für die Öffentlichkeitsarbeit Sigrid Krebs und Bernd Höft zuständig für Strategie und Protokoll. In den erweiterten Vorstand wurden gewählt, Eckhardt Otte, Markus Pohl, Wilfried Wolters, Alfred Kröll, Alexander Dieper und Karl Becker. Für den Vorstand kooptiert wurde Elisabeth Conin, die nun für die Themen Kinder und Jugend verantwortlich zeichnet.

Große Junkersdorfer jetzt ordentliches Mitglied
Für die Große Junkersdorfer dürfte dieser Tag ein Großer sein. Denn Sie wurde von den hospitierenden in die ordentlichen Gesellschaften aufgenommen. Gebürgt hatten die Große Allgemeine und die Sülz Klettenberger. Auch hier ein einstimmiges Votum des Plenums.

Erster Ausblick auf den kommenden Rosenmontagszug
Rosenmontagszugleiter Christoph Kuckelkorn gab einen Ausblick auf die den Rosenmontagszug 2009. In der Zugleitung gab es eine personelle Veränderung  und ab sofort stehen Alexander Dieper und Thomas Felix dem Zugleiter zur Seite. Auch die Reitergruppen haben einen neuen Leiter. Es ist der Chef des Gestüt Röttgens Frank Dorf. Nach dem letzten Rosenmontagszug gab es Kritik an den Kostümen des Festkomitees. Kuckelkorn versprach Besserung. Mit den Gesellschaften wird es Gespräche geben zu den Themen Ablauf, Toiletten, das Einschleusen von Wagen, der Beladung von Wagen und zum Thema Müllvermeidung. Den WDR will man bei der Übertragung besser unterstützen. Sehr zur Freude von Christoph Kuckelkorn sprechen sich 70 % der Gesellschaften die an einer Feedbackaktion teilnahmen für eine provokantere Umsetzung von Themen auf den den Persiflagewagen aus. Die grobe Planung stehe, so Kuckelkorn und im Rosenmontagszug werden 57 Gesellschaften teilnehmen. Darunter 49 ordentliche, fünf hospitierende und drei fördernde Gesellschaften. Neun Korpsgesellschaften, 36 Gruppen mit Festwagen und 12 Fußgruppen.

Aktion “Mittendrin statt nur daneben“ soll fester Bestandteil werden
Die Aktion der Session 2008 „Mittendrin statt nur daneben“ wertete Kuckelkorn als vollen Erfolg. Zum ersten Mal waren Menschen mit Handicap beim Rosenmontagszug in einer Gruppe mitgegangen. Jetzt soll die Gruppe aufgelöst werden und die Menschen in den Gesellschaftsgruppen, also voll integriert mit dabei sein. Acht Gesellschaften haben sich bereits dafür entschieden, aber Kuckelkorn appellierte an die Solidarität um mehr Plätze zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für Wurfmaterial, Kostüme und Festkomiteeabgabe werden gefördert.

Kooperation mit dem „Kölschfest“
Vizepräsident Dr. Joachim Wüst stellte eine neue Veranstaltung im Kölner Karneval vor, das „Kölschfest“. Eine Karnevalsveranstaltung im Zelt für 5.000 Personen. Das Festkomitee hat mit dem Veranstalter Konstantin Brovot, der auch schon einmal Prinz war, eine Vereinbarung getroffen um die Veranstaltungen der Gesellschaften zu schützen. So soll es dort zwar Live Musik geben, aber kein Programm, wie man das aus klassischen Sitzungen oder der Lachenden Kölnarena kennt. Man habe die Kooperation und nicht die Konfrontation gesucht. Zudem werde bei den geplanten bundesweiten Werbemaßnahmen für das "Kölschfest" auch Werbung für die neue Ticketplattform des Festkomitees gemacht, versprach Dr. Wüst.

Eine harmonische Hauptversammlung erlebten die Vertreter der einzelnen Gesellschaften in der großen Halle des Kölner Karnevals im Karnevalsmuseum. Der Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval, allen voran ihr Präsident Markus Ritterbach geht gestärkt aus der Hauptversammlung.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung