„Bärbelchen“ verlässt das Hänneschen Theater
1975 begann Uschi Hansmann als Puppenspielerin beim Kölner Hänneschen Theater. Seitdem ist sie die Stimme von „Bärbelchen“. In diesem Jahr wird sie das Theater nun verlassen und in Pension gehen. „Uschi ist eigentlich nicht zu ersetzen“, betonte heute Heribert Malchers, Leiter des Hänneschen Theaters. Dennoch muss natürlich Ersatz gefunden werden. Zunächst werden zwei andere Puppenspielerinnen sich den Part von Bärbelchen teilen. Zugleich sucht das Theater aber auch schon nach einer neuen Puppenspielerin. Sie soll noch in diesem Jahr eingestellt werden.

Vorverkauf startet am 1. April
Doch auch mit einer neuen Stimme für Bärbelchen geht es an Kölns Puppentheater natürlich weiter. Auch in diesem Jahr erwartet die Besucher wieder ein „buntes und turbulentes Treiben“, so Malchers, auf der Puppenbühne. Im vergangenen Jahr waren fast alle Vorstellungen wie in den vergangenen 23 Jahren ausgebucht. Nur für das Ostermärchen und das Kinderstück waren auch kurzfristig noch Karten erhältlich. In diesem Jahr startet der Vorverkauf für die Vorführungen am 1. April 2011. Wer an diesem Tag eine Karte kauft, anruft oder eine Email schickt, der wird zuerst bedient. Danach werden die Tickets an diejenigen verteilt, die sich einen Tag vorher oder hinterher gemeldet haben. „Wir versuchen die Karten so gerecht wie möglich zu verteilen“, erklärte Malchers. Karten für die beliebten Puppensitzungen werden am 24. September 2011 ab 9 Uhr verkauft. Hier wird der Andrang vermutlich wieder besonders groß sein. „Drei Tage und drei Nächte stehen die Menschen bei uns Schlange“, so Malchers.


Heribert Malchers, Leiter des Hänneschen Theaters


Speimanes wird zum Vampir
Der Grund für die große Beliebtheit der Kölner Puppen liegt sicherlich auch in den brisanten Themen, die das Theater in jedem Jahr aufgreift. „Wir persiflieren immer auch ein bisschen die Wirklichkeit“, sagte Malchers. Das Abendstück für Erwachsene etwa widmet sich in diesem Jahr der vorherrschenden Vampir-Romantik in Filmen, Büchern und Serien. Im Hänneschen Theater verfällt Speimanes dem Vampirismus und muss zum Psychiater. Dort schluckt er jedoch sämtliche Vorräte an Psychopharmaka und beißt seinen Arzt in den Hals. Während Bärbelchen das alles nur süß findet, packt Hänneschen die Eifersucht: Er wird zum Vampir-Jäger. Indessen nutzt Schäl den Vampir-Hype aus und versucht Geschäfte zumachen. Dabei kommt er allerdings der Sekte „Zeugen vom ewigen Blute“ in die Quere. Die flüchten sich schließlich in einen Tunnel unter dem Finanzamt, der mit abgezweigten Geldern öffentlicher Bauprojekte gebaut wurde. Dort kommt es zu einer Schlacht zwischen Schäl und der Sekte. Wer die gewinnt, das bleibt erstmals den Besuchern überlassen. Während der Vorstellung können sie über das Ende selbst entscheiden.

„Bei uns enden die Stücke immer alle gut“
Auch in den Kinderstücken geht es turbulent zu. So suchen Hänneschen und Bärbelchen etwa eine goldene Figur in einem Dschungelcamp, das sich letztlich als Fernehgelände hinter dem Kölner Zoo entpuppt. Die dortigen Eingeborenen wurden von einer Kölner Karnevalsgesellschaft dargestellt. Und auch im Ostermärchen bricht das Chaos in Knollendorf aus. Denn die Osterhasenfamilie im Ostermärchen von einem Riesen gefangen wurde. Mit bunten Ostereiern rücken sie ihm auf die Pelle und können die Hasen schließlich befreien. Denn auch in diesem Jahr gilt: „Bei uns enden die Stücke immer alle gut“, so Malchers. Ein gutes Ende gibt es auch beim Weihnachtsmärchen. Hier müssen Hänneschen und Bärbelchen über die Himmelsleiter in den Himmel klettern. Denn dort spielen Sonne und Mond verrückt. Sie halten sich nicht mehr an ihre festgelegten Auf- und Untergangszeiten. Am Ende können die beiden das Weihnachtsfest jedoch retten und wie in den Vorjahren singen Hänneschen, Bärbelchen und alle andren Figuren auch 2011 zum Abschluss ein Weihnachtslied zusammen mit den Besuchern. „Da sind die Kinder leise und glücklich und die Erwachsenen haben Tränchen in den Augen“, beschreibt Malchers die einmalige Atmosphäre.

Eintrittspreise werden erhöht
Erstmals nach mehreren Jahren wird das Hänneschen Theater in der neuen Spielzeit die Eintrittspreise erhöhen. Erwachsene zahlen dann 18,50 Euro (vorher 16,50 Euro) für eine Abendveranstaltung und 12 Euro für eine Kindervorführung. Die Preise für Kinder bleiben mit 7,50 Euro gleich. Und auch die Puppensitzung kostet wie im Vorjahr 25 Euro. Die Erhöhung der Preise sei notwendig, betonte Malchers, da die Kosten für das Theater immer weiter stiegen. Da schon heute fast alle Vorstellungen ausverkauft seien und die Stadt wegen ihrer finanziellen Lage keine höheren Zuschüsse bezahlen könne, könnten die Kosten nur über die Eintrittspreise ausgeglichen werden.

Die Spielzeit 2011/ 2012
Das Programm für Kinder
30. September bis 30. Oktober 2011
Mi bis Sa: 16 Uhr, So: 14.30 Uhr
“Hänneschen im Dschungel“

9. November  bis 18. Dezember 2011
Mi bis So: 15 Uhr und 17.30 Uhr
“Chressdachswedder“

20. Januar bis 17. Februar 2012
Mi bis Fr: 16 Uhr
„Fastelovend em Hännesche“

16. März bis 5. April 2012
Mi bis So: 15 Uhr und 17.30 Uhr
„Dä Has es fott“

15. April bis 15. Juni 2012
Mi bis Sa: 16 Uhr, So: 14.30 Uhr
„Hänneschen im Dschungel“

Das Programm für Erwachsene
3. September bis 18. September 2011
1. Oktober bis 30. Oktober 2011
Mi bis Sa: 19.30 Uhr, So: 17 Uhr
“Transsylwahnsinn“

7. Januar bis 18. Februar 2012
Mi bis Fr: 19.30 Uhr, Sa und So: 15 Uhr und 19.30 Uhr
„Puppensitzung 2012“

15. April bis 16. Juni 2012
Mi bis Sa: 19.30 Uhr, So: 17 Uhr
„Transsyslwahnsinn“

Die Hänneschen-Kirmes
28. und 29. Mai 2011
19. und 20 Mai 2012

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung