Mit einer mobilen Waage wurde geprüft ob die LKW zu viel geladen hatten

Eine erschreckende Bilanz am frühen Nachmittag

Einsatzleiter Rolf Ollig von der Kölner Autobahnpolizei musste schon am frühen Nachmittag melden, dass rund 70 Prozent aller kontrollierten Fahrzeuge Mängel aufwiesen und man schon vier LKW stilllegen musste. Ein ungarischer LKW ist angehalten worden. Es ist ein langer Zug mit Anhänger der leere Paletten geladen hat. Zwischen dem Anhänger und dem Führungsfahrzeug ist ein deutliches Zischen zu vernehmen. Ein Beamter der Polizei krabbelt unter den LKW kontrolliert Chassis, die Bremsen. Der Beamte geht davon aus, dass der Anhänger nahezu ungebremst war, zum einen weil die Druckluftzufuhr, die benötigen LKW Bremsen um richtig zu funktionieren, war undicht. Zudem wiesen die Bremsbacken einen erhöhten Abstand auf. Normalerweise darf zwischen Bremsklotz und Bremse ein maximaler Abstand von vier Zentimetern herrschen, beim Anhänger des ungarischen LKW betrug er genau das doppelte 8 cm. Zudem war die Gabel des Anhängers, von dem der ungarische Fahrer selbst behauptete der sei 100 Jahre alt, verbogen. Statt weiter nach Hagen ging es nun erst einmal zum TÜV nach Frechen, denn nach den ersten Beanstandungen durch die Polizei werden dann externe Gutachter tätig.


Hier untersuchen die Drogenfahnder der Kölner Polizei einen Opel mit niederländischem Kennzeichen

Gerade die Bremsen machen den Beamten immer wieder Sorgen. Einsatzleiter Ollig schildert den Alltag auf deutschen Autobahnen. Die meist aus osteuropäischen Ländern stammenden Fahrer haben die Order von ihren Chefs auch bei kaputten Bremsen weiterzufahren, denn die Reparaturkosten in Deutschland sind zu hoch. Die Reparaturen in den Herkunftsländern dagegen unglaublich kostengünstig. Und so treffe man immer wieder auf Fahrer, die zwar diese Problematik kennen, aber dann nur mit den funktionierenden Vorderbremsen auf deutschen Autobahnen unterwegs sind. Muss so ein LKW dann urplötzlich eine Vollbremsung machen und von hinten schieben 40 Tonnen, dann verglühen die übrig gebliebenen Bremsen und es kommt zum Unfall. Denn so ein LKW hat durchaus einen Bremsweg von 300-400 Metern. Dann ist nicht mangelnde Aufmerksamkeit des Fahrers oder zu hohe Geschwindigkeit schuld, sondern technische Mängel.


Auch die Motorradpolizisten fischten immer wieder LKW heraus, die dann auf einem Parkplatz näher kontrolliert und untersucht wurden.

Die Beamten kontrollierten aber auch die Sicherung der Ladung, denn auch das sei ein Problem. Oft verursacht auch verrutschte Ladung Unfälle. Hier müssten die LKW Fahrer und Verlader besser ausgebildet werden und eigentlich müsste die Ausbildung schon in der Fahrschule beginnen. Die Polizei weist bei ihren Besuchen in den Speditionen immer wieder darauf hin. Der Zoll kontrollierte mit besonderem Augenmerk auf Schwarzarbeit und dabei besonders die kleinen Sprinter-LKW. Daneben aber auch LKW die aus dem Baugewerbe stammen, etwa Gerüstbauer. Einen Leistungsbezieher hat man schon erwischt.

Aber nicht nur Fahrer aus dem Osten Europas machen Probleme. So fischten die Beamten einen Fahrer mit seinem Klein-Lkw aus dem Verkehr, der seine Hecktüren komplett ausgebaut und durch Plastikfolie ersetzt hatte. Der Mann sammelte Altkleider für das Rote Kreuz und hatte seinen LKW bis unters Dach mit Säcken vollgestopft. Die Plane wurde lediglich von einem Bindfaden gehalten. Ein anderer Fahrer war mit Flip Flops unterwegs, telefonierte, sein LKW hatte eine defekte Lenkung, Bremsen und Stoßdämpfer und auch der Rahmen war mitgenommen. Zudem fuhr er im Windschatten eines anderen LKW viel zu dicht auf. Auf der Autobahn zwischen Aachen und Köln waren aber auch Drogenfahnder unterwegs. Umfangreiche Kontrollen dieser Art führt die Polizei einmal im Monat durch.

Hinweis der Redaktion: Die Polizei wird nach Beendigung der Maßnahmen eine vollständige Bilanz veröffentlichen, die wir Ihnen hier nachreichen werden.

[ag]