Zahlreiche Fans waren zum Bahnhofsvorplatz gekommen, um das Team D  zu empfangen. ⇥Foto: Eppinger

Köln/Paris Gut zwei Wochen lang haben die olympischen Athleten die Welt mit ihren sportlichen Leistungen in Paris begeistert. Am Sonntag sind die Spiele mit der großen Abschlussfeier zu Ende gegangen. Heute Morgen haben die Sportlerinnen und Sportler des Team D die Metropole an der Seine in einem Sonderzug des Eurostars verlassen und sind nach Köln gereist, wo sie begeistert empfangen wurden.

Am Gare du Nord in Paris startete heute Morgen die Rückfahrt des deutschen Olympiateams. Foto: Eppinger

Wir haben das deutsche Team, das vom Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, angeführt wurde, bei seiner Heimreise begleitet und haben uns am letzten Olympiawochenende in Paris einmal umgesehen. Dort geht es schon bald mit den Paralympics weiter, die vom 28. August bis 8. September in der französischen Metropole stattfinden.

Blick auf den Campions Park in den Trocadéro-Gärten. Foto: Eppinger

Auch zum Finale der Spiele geht es in Paris trubelig zu. Fans aus der ganzen Welt machen sich dort am Samstag und Sonntag auf zu den letzten Wettkämpfen. Dabei geschieht dies nicht nur abgeschieden in den Stadien, sondern mitten in der Stadt. Am Sonntagabend waren die beiden Silbermedaillengewinner, Clemens Wickler und Nils Ehlers, im Beachvolleyball noch kurz vor der Abschlussfeier zu Gast in der Pariser Fanzone des Team D.

Der Eiffelturm mit den olympischen Ringen. Foto: Eppinger

Die Gegend rund um den Eiffelturm gehört mit seinen olympischen Ringen und dem Beachvolleyball-Stadion genauso zum olympischen Campus wie der Champions Park in den Trocadéro-Gärten, wo schon die grandiose Eröffnungsfeier ihr Finale gefunden hat. Auch andere Sehenswürdigkeiten wie das Grand Palais, das Hôtel de Ville, la Concorde, die Pont Alexandre III und natürlich die Seine gehören zu den olympischen Veranstaltungsstätten der Pariser Spiele.

Ein Rundgang sorgt hier für eindrucksvolle Bilder und das Olympia-Feeling mitten in der Stadt. Zu den Fotohotspots gehört das “Olympischer Feuer” mit seinem goldenen Heißluftballon vor dem Louvre. Da viele Sportstätten auch den Paralympics dienen sollen, lohnt sich ein Rundgang allemal.

Die Spot24-Schau zu den urbanen Sportarten. Foto: Eppinger

Knapp dreieinhalb Stunden dauert die Reise mit dem Eurostar von Köln nach Paris, das zu den Olympischen Spielen ein gut gefülltes Rahmenprogramm zu bieten hat. Dazu gehören Fanzones genauso wie Ausstellungen und Kunstinstallationen im öffentlichen Raum. So werden bei der Spot24-Schau der Tourismus-Büros am Eifelturm bis zum Jahresende die Sportarten der urbanen Kultur präsentiert. Dazu gehören 3×3 Basketball, BMX-Freestyle, Skateboarding, Sportklettern, Surfen, Basketball und Breaking. Gezeigt werden die Ausrüstungsgegenstände der Sportler genauso wie die aktuelle olympische Fackel sowie urbane Kunst und Kultur.

Im Pantheon gibt es bis zum 29. September eine Ausstellung mit “Paralympischen Geschichten: Von sportlicher Integration zur sozialen Inklusion”, welche die Jahre zwischen 1948 und 2024 beleuchtet. Dabei geht es um die Historie des Kampfes für Emanzipation und Gleichberechtigung. Die Schau gibt den Paris-Besuchern einen Ausblick für die Ende August stattfindenden Paralympics.

130 Jahre Olympische Spiele in einer Ausstellung. Foto: Eppinger

Das Museum der Geschichte der Einwanderung an der Porte Dorée zeigt noch bis zum 8. September die Ausstellung “Olympismus, eine Geschichte der Welt”. Diese blickt auf 130 Jahre Olympische Spiele von Athen 1896 bis zu Paris 2024 und bezieht dabei die sportlichen Entwicklungen genauso mit ein wie historische Ereignisse. Wie haben Kriege und Krisen das Gipfeltreffen des Sports beeinflusst, welche sportlichen Akteure haben die Spiele geprägt und wie haben sich diese in Sachen Gleichberechtigung und Inklusion entwickelt? Erklärt wird dies mit Bildern, Sportausrüstungen und vielen Geschichten, die wie die Terroranschläge in München oder die erste australische Aborigine, die das olympische Feuer getragen hat, bis heute in Erinnerung geblieben sind.

Die Kunstinstallation von Arnaud Liard im Bercy Village. Foto: Eppinger

Unweit vom Museum, im Bercy Village, ist die Kunstinstallation “Der 100-Meter-Kunstlauf” noch bis zum 15. September unter freiem Himmel zu sehen. In ihr verbindet der französische Künstler Arnaud Liard den Sport mit der Kunst und lässt Schwimmer und Leichtathleten über den Köpfen der Besucher schweben.

Auch im Louvre gibt es eine Ausstellung zu den Olympischen Spielen. Foto: Eppinger

Eine kleine Ausstellung gibt es bis zum 16. September im Louvre unter dem Titel “Olympismus – eine moderne Erfindung, ein antikes Erbe”. Diese blickt auf die Erfindung der modernen Olympischen Spiele Ende des 19. Jahrhunderts und verbindet diese mit den Wurzeln im antiken Griechenland, dessen Welterbe von den Gründern 1894 neu erfunden wurde. Gezeigt wird unter anderem der erste olympische Pokal, der “Bréal Cup”, der an den ersten Marathon-Sieger angefertigt wurde.

Drei Silbermediallen-Gewinner vom Kölner Hockeyclub Rot-Weiss bei OB Henriette Reker im Rathaus: Christopher Röhr, Jean Danneberg und Mats Grambusch (v.l.). Foto: Eppinger

Das Team D machte sich gestern Morgen mit dem Eurostar am Gare du Nord in Richtung Köln auf. Verabschiedet wurden die 170 Athleten in Paris vom Olympia-Maskottchen und einer Band. In Köln gab es auf dem Bahnhofsvorplatz eine beeindruckende Begrüßung. Zahlreiche Kölner jubelten den Athleten mit Deutschlandfahnen lautstark zu, während Karnevalisten wie die Roten und die Blauen Funken in voller Montur Spalier auf dem Weg zum Foto auf der Domtreppe standen. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bundesinnenministerin Nancy Faeser waren vor Ort. Beim anschließenden Empfang von OB Henriette Reker im Rathaus trugen sich die Athleten in das Gästebuch der Stadt ein.

Am Mittag kam der Sonderzug mit den Athleten im Kölner Hauptbahnhof an. Foto: Eppinger

“Das sind jetzt meine dritten Spiele und das waren auch meine schönsten. Da wurde alles mit sehr viel Liebe zum Detail organisiert. So schöne Spielstätten habe ich noch nicht gesehen, auch wenn man an das Reiten in Versailles oder Beachvolleyball ein Eiffelturm denkt. Auch das olympische Dorf war wunderschön. Dazu kam die außergewöhnliche Eröffnung. Da hat auch der Dauerregen den Eindruck nicht getrübt”, sagt Hockeynationalspieler Niklas Wellen vom Crefelder HTC, bei dem jetzt erst einmal die Hochzeit und das der Urlaub ansteht.

Auch sportlich war sein Team am Ende zufrieden: “Wir hatten Gold als Ziel ausgegeben, das haben wir nicht erreicht. Aber wir haben ein gutes Turnier trotz aller Widrigkeiten wie Verletzungen gespielt und im Finale war es dann ganz knapp. Das Niveau an der Weltspitze ist unfassbar hoch”, sagt Tom Grambusch vom Kölner Club Rot-Weiss, der wegen eines Fingerbruchs im Viertelfinale nun erst einmal pausieren wird.