Ein genaues Datum für den Start gab Google jedoch nicht an. Der Kartendienst solle zunächst die 20 größten deutschen Städte darstellen. "Wir freuen uns, Deutschland in die Liste der Länder aufzunehmen, für die Street View schon verfügbar ist. Viele deutsche Nutzer verwenden Street View bereits, um andere Länder in Europa virtuell zu besuchen. Noch dieses Jahr bieten wir ihnen die Möglichkeit, ihre eigenen Städte zu erkunden sowie Touristen Anreize für einen Besuch zu geben", erklärte Google-Manager Raphael Leiteritz. Streetview ist vor allem in Deutschland immer wieder scharf kritisiert worden, Datenschützer befürchten Verletzungen der Privatsphäre durch die angebotenen Bilder. In der nächsten Woche will der Internetkonzern daher auf der Informationsseite von Street View eine zusätzliche Funktion anbieten. Dort sollen Mieter und Hauseigentümer die Unkenntlichmachung ihres Hauses anhand von Satellitenaufnahmen bereits vor dem Start von Street View beantragen können. Die fraglichen Gebäude sollen in dem Kartendienst dann nur noch weichgezeichnet dargestellt werden.

Südkorea: Polizei durchsucht Google-Hauptquartier
In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul haben Einsatzkräfte der Polizei am Dienstagmorgen das Bürogebäude von Google Korea durchsucht. Grund dafür sei laut einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap der Verdacht, dass das örtliche Büro des weltweit größten Internetsuchdienstes illegal persönliche Informationen von Personen für seinen Kartendienst gesammelt habe. Die nationale Polizeibehörde ermittle derzeit, ob Google mit Street View Kommunikations- und Persönlichkeitsrechte verletzt habe. Auch in Deutschland sorgt die Ankündigung von Google, Street View bereits bis Ende des Jahres einzuführen, zu breiter Kritik von Datenschützern.

Aktualisiert um 17:40 Uhr
Stadt Köln hilft bei Widerspruch gegen Google Street View
Nachdem der weltweit agierende Internet-Dienst Google angekündigt hat, ab nächster Woche eine Vorstufe seines „Street View“ im Internet zu veröffentlichen, weist die Stadt Köln heute noch einmal auf die Hilfen bei Widerspruchsverfahren hin. Bei der Vorversion wird auch das Kölner Stadtgebiet dargestellt sein. Mit der Veröffentlichung der Vorstufe startet auch die vierwöchige Frist, wirksam Widerspruch einzulegen. Kostenlos können Mieter und Eigentümer beantragen, ihr Haus von der Online-Veröffentlichung der Bilder unkenntlich zu machen. Auch nach Freischaltung des endgültigen Street Views soll die Herausnahme von Gebäuden möglich sein. Die endgültigen, detaillierten Aufnahmen von Street View sollen Ende des Jahres im Internet zu sehen sein. Seit einigen Wochen sind auf den Internetseiten der Stadt Köln Widerspruchsformulare zum Download bereitgestellt. Außerdem liegen während der allgemeinen Dienstzeiten in allen Bürgerämtern der einzelnen Stadtbezirke vorformulierte Widerspruchslisten aus, in die sich Eigentümer und Mieter von Häusern und Wohnungen eintragen können. Diese Listen werden anschließend von der Stadt Köln gebündelt an Google weitergeleitet. Die Stadt Köln übernimmt dabei die Übermittlerrolle. Mehr als 250 Widersprüche sind in den Bürgerämtern bisher eingetragen worden. Im vergangenen Jahr hat Google in Köln rund 2.556 Kilometer Straße mit anliegenden Gebäuden mit Kamerafahrzeugen aufgenommen. Gesichter und Kfz-Kennzeichen werden automatisch verfremdet und damit unkenntlich gemacht.

Stadtdirektor Guido Kahlen: „Jeder, der sich in seinen Persönlichkeitsrechten gestört fühlt, kann gegen die Aufnahme seines Gebäudes bei Google kostenlos Widerspruch einlegen und dazu unsere Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Ich empfehle jedem, sich auf den englischen oder belgischen Google-Seiten schon einmal die dort bereits eingestellte endgültige Version von Street View anzuschauen. Dort kann sich jeder selbst ein Bild davon machen und dann entscheiden.“

[dts, cs; Foto: Tina0361/ www.pixelio.de]