„Die Marke Sartory kenne ich persönlich aus Kindertagen“, sagte Ulrich Döres und erinnerte an die Bedeutung der traditionsreichen Säle für den Kölner Karneval. Döres selbst erlebte 2005 als Bauer des Kölner Dreigestirns die Atmosphäre in den 1948 gegründeten Räumlichkeiten. Dort lernte er auch den Geschäftsführer Carl Sartory und dessen Tochter Azora kennen, die er einige Jahre später heiratete. Somit bleibt das Unternehmen in Familienhand. Nach Sartorys Rückzug wird Döres sich die Aufgaben mit Sandra Sartory, die seit dem Tod ihres Vaters Hans Sartory zur Führung des Unternehmens zählt, teilen.

Katakomben mit nostalgischer Atmosphäre
Döres sieht seine zukünftige Tätigkeit als spannende und reizvolle Aufgabe. Besonders angetan zeigte er sich von den 500 Quadratmeter großen „Katakomben“. Die kleinen Räume mit ihren vielen Nischen, Tischen und Stühlen begeisterten Döres durch ihre Einrichtung, die teils noch aus den 50er und 60er Jahren stammt. Es sei, als wäre dort die Zeit stehen geblieben, erklärte er. Die „Katakomben“ sollen in Zukunft eine stärkere Rolle als Veranstaltungsort spielen. Wie genau dies bewerkstelligt werden soll, verriet Döres noch nicht. Er habe viele Ideen, die er zu einem späteren Zeitpunkt zusammen mit Sandra Sartory verwirklichen wolle. Zunächst werden die Räumlichkeiten wie in den vergangenen Jahren genutzt. Gäste können dort in den Veranstaltungspausen Gerichte á la Carte bestellen und auch einige Karnevalsgruppen nutzen die Räume für Pausen zwischen ihren Auftritten.


Die "Katakomben" besitzen einen ganz eigenen Charme, der noch aus den 50er und 60er Jahren stammt

Für die Zukunft seien vielfältige Möglichkeiten vorstellbar, etwa für Geburtstagfeiern, erklärte Sandra Sartory. Allerdings sei dies nur ab einer größeren Personenzahl realistisch, der den notwendigen Personalaufwand rechtfertige. Mögliche Kritiker wolle man durch gelungene Arbeit und stetige Verbesserungen überzeugen, sagte sie. Eine erste Neuerung ist die Wiederentdeckung eines Raumes innerhalb der Katakomben, der einst von Wolfgang Willerscheid eingerichtet worden ist. Dieser arbeitete lange Zeit als Barkeeper in den Sartory Sälen. Ihm zu Ehren trägt der Raum nun seinen Namen.

Eine Abschiedssession für Carl Sartory
Ihr Onkel Carl Sartory kündigte an, sich schrittweise aus der Führung des Hauses zurückzuziehen, dass er seit 1966 leitet. Der bald 70-Jährige will den Weg für Neues bereiten, wenn er nach der Session 2012 einen Teil seiner Aufgaben an seinen Schwiegersohn übergibt. In drei Jahren soll Ulrich Döres dann dessen Posten ganz übernehmen. „Ich hoffe, dass ich dann damit parat komme“, sagte Sartory. Die kommende Session soll die Möglichkeit eines gelungenen Abschiedes bieten. Sartory möchte noch einmal mit seinen zahlreichen Gästen, den Künstlern und Mitarbeitern feiern. Für die spätere freie Zeit hat er auch schon Pläne. „Ich werde erstmal Urlaub machen“, sagte er.  

[bb]