In der kommenden Woche berät der Kölner Stadtrat in seiner letzten Sitzung 2011 unter anderem auch über eine Sanierung der Orangerie. Damit das historische Gebäude-Ensemble saniert und weiter genutzt werden könnte, müsste die Stadt nach einer Kostenschätzung der Verwaltung knapp 1,7 Millionen Euro investieren. Der Stadt fehlt dafür jedoch das Geld. „Finanzierungsvorschläge können derzeit nicht aufgezeigt werden. Die Umsetzung von (Teil-)Maßnahmen würde daher das im Haushaltsjahr 2012 ausgewiesene gesamtstädtische Defizit beziehungsweise den Kreditbedarf entsprechend erhöhen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Landesförderung verpasst
Diese Neuigkeiten stoßen insbesondere bei der CDU und der FDP auf heftige Kritik. „Dass eine Sanierung der Orangerie angesichts der städtischen Finanzlage in weite Ferne gerückt
ist, haben SPD und Grüne zu verantworten“, kritisiert Katharina Welcker, CDU-Ratsfrau und Mitglied im Ausschuss für Kunst und Kultur. CDU und FDP hatten im Mai einen Antrag gestellt, die Verwaltung solle für die Sanierung Städtebaufördermittel beim Land beantragen. Bis Ende Juni wäre Zeit gewesen, diesen Förderantrag zu stellen. "Aber die rot-grüne Ratsmehrheit hat ihre Zustimmung verweigert", so Welcker weiter. Laut FDP habe das Land bereits positive Signale gesendet, die Sanierung mit 1,2 Millionen Euro zu unterstützen. CDU und FDP befürchten nun das Aus für die Spielstätte. Dabei hätte die Orangerie Heimatstätte für den Tanz in Köln werden können, so beide Fraktionen.
Die Kölner FDP forderte nun SPD und Grüne auf, die Verantwortung dafür zu übernehmen. "Die rot-grüne Mehrheit muss nun die Konsequenzen aus ihrem Verzicht auf Landesförderung ziehen und die nötigen Mittel für den Erhalt der Spielstätte in den Haushalt einstellen. Die momentanen Beratungen zum Haushaltsplan 2012 bieten dafür die Gelegenheit. Reine Lippenbekenntnisse zugunsten der freien Kulturszene reichen jetzt nicht mehr", erklärte Lorenz Deutsch, Mitglied im Kulturausschuss und Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksvertretung Innenstadt.
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