Im Vorfeld der Ausstellung „Impressionismus – Wie das Licht auf die Leinwand kam“ hat das Kölner Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud ein bedeutendes Werk seiner Sammlung als Fälschung entlarvt. Das Bild „Am Seineufer von Port Villez“ hat nicht – wie man bisher annahm – der französische Impressionist Claude Monet gemalt. Das stellten die Restauratorinnen des Wallraf fest, die vor der Ausstellung die Exponate analysiert hatten. Das Bild war dem Museum 1954 auf Wunsch von dessen damaliger Leitung von der Kaufhof AG geschenkt worden. Den Wert des Bildes, wenn es echt wäre, beziffert das Wallraf mit einem höheren einstelligen Millionenbetrag.

Für die Fälschung gibt es drei Indizien: Das Bild hat der Maler nicht direkt mit Ölfarbe gemalt, sondern zuerst vorgezeichnet, was untypisch ist für Monet. Außerdem trug der Fälscher die Signatur zweimal mit unterschiedlicher Farbe auf. Schließlich befindet sich auf dem Gemälde eine durchsichtige Lasur, die den Altersprozess simulieren sollte. Er-mittlungen nach dem Urheber der Fälschung stellt das Wallraf jedoch nicht an, weil diese schon aus den 1920er Jahren stammt.

Museumsdirektor Dr. Andreas Blühm sieht die Aufdeckung der Fälschung von zwei Seiten: „Natürlich ist es traurig, ein bedeutendes und wertvolles Original zu verlieren. Aber man kann es auch als Gewinn für die Wissenschaft sehen und als Beweis für die hohe Qualität unserer Restaurierungsabteilung.“

Für die Ausstellung hat das Wallraf 70 Bilder mit dem Mikroskop sowie Infrarot- oder Röntgenstrahlung wissenschaftlich untersucht. Die dabei entstandenen Aufnahmen konfrontiert das Museum in der kommenden Ausstellung mit den Werken der berühmten Impressionisten. Auch den angeblichen Monet präsentiert das Wallraf in der Schau, das Bild bleibt als Fälschung im Bestand des Hauses.

[nh; Quelle: Stadt Köln]