18:22 Uhr > Boden nahe Fukushima offenbar mit Plutonium verseucht
In der Erde um das Gelände des havarierten japanischen Kernkraftwerks Fukushima I ist offenbar Plutonium entdeckt worden. An fünf verschiedenen Stellen seien belastete Bodenproben gefunden worden, teilte die Betreiberfirma Tepco am Montag mit. Es werde angenommen, dass das hochgiftige Schwermetall Plutonium aus den Brennelementen der Anlage infolge des Erdbebens und Tsunamis vom 11. März ausgetreten sei. Zuvor hatte die japanische Regierung erstmals eingeräumt, dass es in dem Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Fukushima zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies erkläre auch die deutlich erhöhte Strahlung des eingesetzten Kühlwassers, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.

17:14 Uhr > USA: Radioaktive Partikel in Las Vegas nachgewiesen
In der US-amerikanischen Stadt Las Vegas sind radioaktive Partikel aus dem japanischen Krisen-AKW Fukushima I nachgewiesen worden. Medienberichten zufolge konnten die radioaktiven Isotope Jod-131 und Xenon-133 durch das Desert Research Institute in der Luft um Las Vegas nachgewiesen werden. Die Konzentrationen seien allerdings so gering, dass sie keine Auswirkung auf die menschliche Gesundheit hätten. Seitdem infolge der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe vom 11. März die Kühlsysteme des AKW Fukushima I ausfielen, ereigneten sich mehrere Explosionen im Kraftwerk und es trat Radioaktivität aus. Radioaktive Teilchen, die durch den Wind über die Meere getragen werden, konnten unter anderem in Island und Finnland nachgewiesen werden. "Es ist eine Frage von einigen Tagen, bis es sich in der gesamten nördlichen Hemisphäre ausgebreitet hat", sagte Andreas Stohl, Wissenschaftler vom norwegischen Institut für Luftforschung.

16:17 Uhr > Atomkatastrophe: Japans Gesundheitsbehörde warnt vor Regenwasser als Trinkwasser
Nach der Atomkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima gestaltet sich die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser immer schwieriger. Das japanische Gesundheitsministerium hat alle Wasseraufbereitungsanlagen des Landes angewiesen, kein Regenwasser mehr zur Produktion von Trinkwasser einzusetzen. Auch die Trinkwasserversorgung aus Flüssen solle eingestellt werden. Hintergrund ist die Befürchtung, der Regen könne radioaktive Strahlung, die aus dem Kernkraftwerk Fukushima ausgetreten ist, enthalten. Allerdings schränkte das Ministerium ein, diese Maßnahmen sollten nur insoweit umgesetzt werden, als dass die Trinkwasserversorgung des Landes nicht gefährdet werde. Bereits in der vergangenen Woche waren in Tokio massiv erhöhte Werte des radioaktiven Jod 138 im Wasser festgestellt worden. Zunächst waren die Werte allerdings wieder zurückgegangen. Dennoch wird befürchtet, dass durch Notventile abgelassener kontaminierter Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt sein könnte und durch den Regen wieder in Flüsse, Seen und das Grundwasser gespült werden könnte. Bisher ist allerdings noch völlig unklar, wie viel radioaktive Strahlung überhaupt in die Umwelt gelangt ist.

Japanische Regierung räumt teilweise Kernschmelze in AKW Fukushima ein
Die japanische Regierung hat erstmals eingeräumt, dass es in dem Reaktorblock 2 des Kernkraftwerks Fukushima zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies erkläre auch die deutlich erhöhte Strahlung des eingesetzten Kühlwassers, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Am Sonntag hatte der Kraftwerksbetreiber Tepco bekannt gegeben, die Strahlung des Wassers sei zehn Millionen Mal höher als gewöhnlich. Später wurde dieser Wert allerdings korrigiert und eine 100.000-fach erhöhte Strahlung gemeldet. Dies hatte zu scharfer Kritik der Regierung an dem Unternehmen geführt. Ein Regierungssprecher bezeichnete die Informationspolitik als "inakzeptabel". Das Kernkraftwerk war am Sonntag vorübergehend komplett geräumt worden, mittlerweile hat man die Arbeiten zur Kühlung der Reaktoren aber wieder aufgenommen. Zudem musste der Betreiber einräumen, dass es keinen Zeitplan gebe, bis wann die Folgen des Unglücks beseitigt werden könnten. Es werde sich aber voraussichtlich um Monate und Jahre handeln. Unterdessen ist es vor der Küste Japans zu einem weiteren Erdbeben der Stärke 6,5 gekommen. Das Epizentrum lag dabei 163 Kilometer von Fukushima entfernt. An den Kernreaktoren waren zunächst offenbar keine weiteren Beschädigungen entstanden.

Arbeitgeber-Chef Hundt übt massive Kritik am energiepolitischen Kurs der Bundesregierung
Der Vorsitzende der Arbeitgeberverbände, Dieter Hundt, hat den Kurs der Bundesregierung in der Energiepolitik massiv kritisiert. "Das Moratorium zur Kernenergie hat der Glaubwürdigkeit der Regierungsparteien geschadet", sagte Hundt der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Nach meiner Beurteilung war das Moratorium ein großer Fehler. Sachlich erkenne ich kein Argument für diese Maßnahme, weil die Katastrophe in Japan die Sicherheitslage unserer Kernkraftwerke nicht beeinträchtigt hat." Hundt verwies auf die "weltweit höchsten Sicherheitsstandes der deutschen Kernkraftwerke" und sprach sich für eine weitere Nutzung der Kernenergie aus. "Ich bin überzeugt, dass Deutschland aus ökonomischen und ökologischen Gründen darauf angewiesen ist, weiterhin die Kernkraft zu nutzen. Es ist nicht realistisch, aussteigen zu wollen, bevor bessere und sichere Alternativen zur Verfügung stehen."

[dts]