15:43 Uhr > Grünen-Fraktionschef Trittin: Zügiger Ausstieg aus der Kernkraft möglich
Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, hält einen Atomausstieg Deutschlands "in der nächsten Legislaturperiode" für möglich. Dazu müssten bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden: "Die Energieversorgung muss dezentraler werden. Zur Regelung von Spitzenlasten müssen Gaskraftwerke eingesetzt werden, weil Kohle- und Atomkraftwerke nicht ständig rauf- und runtergefahren werden können. Wenn man Gas nicht importieren will, dann muss man es vorher einsparen, also mit der Gebäudesanierung viel schneller vorankommen", sagte Trittin den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Außerdem müsse "die Planungs- und Errichtungsblockade für Windkraft in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg beendet werden". Dort habe Windstrom einen Anteil von unter einem Prozent. In Sachsen-Anhalt seien es 15 Prozent. Kohlekraftwerke eignen sich laut Trittin nicht als Brückentechnologie: "Auch sogenannte moderne Kohlekraftwerke haben leider nur einen unmodernen Wirkungsgrad: unter 50 Prozent. Neue Kraftwerke sollten einen Mindestwirkungsgrad von 58 Prozent haben. Das schafft man nur mit Gas oder mit Kohle in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplung."

13:00 Uhr > Fukushima-Betreiber will radioaktives Wasser ins Meer leiten
Der Betreiber des havarierten Atomkraftwerks Fukushima, Tepco, will 11.500 Tonnen radioaktiv verstrahltes Wasser ins Meer ablassen. Die Betreiberfirma betonte jedoch, das Wasser sei nur schwach radioaktiv und es gebe keine Alternative zu der Entsorgung im Meer. Andernfalls sei die Gefahr einer Verstrahlung für die Arbeiter zu hoch. Bisher steht das Wasser noch im Kraftwerk und behindert dort die Rettungsarbeiten. Es mangelt allerdings an Tanks, um das Wasser geordnet abzupumpen. Ein dafür angedachtes spezielles Stahlfloß, das bis zu 18.000 Liter Wasser fassen könnte, ist noch nicht in Fukushima eingetroffen. Weiterhin gelangt allerdings auch stark radioaktives Wasser durch einen rund 20 Zentimeter großen Riss im Reaktor 2 des Kraftwerks in den Pazifik. Techniker hatten versucht, das Loch zunächst mit Beton und später mit einem Gemisch aus Kunstharz, Zeitungspapier und Sägespänen zu verschließen. Beide Versuche scheiterten allerdings, so dass die Regierung mittlerweile davon ausgeht, dass die Schließung des Lecks noch Monate dauern könnte. Das Meer rund um das Kraftwerk ist ohnehin schon stark belastet. Nach Angaben der Atomaufsicht wurden dort Werte gemessen, die um das 4000-fache über dem erlaubten Wert liegen.

10:39 Uhr > Nach Katastrophe in Japan zunehmend Lieferengpässe bei Elektronikhändlern
Die Auswirkungen der Katastrophe in Japan auf Produzenten und Händler von Elektronikgeräten verschärfen sich. Das hat eine stichprobenartige Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom ergeben.
Nach Informationen der Unternehmen laufen die Reparaturarbeiten auf Hochtouren. Viele Werke beginnen wieder mit der Produktion, erreichen häufig aber noch nicht die volle Kapazität. Neben Endgeräten werden in Japan wichtige Vorprodukte, Bauteile oder Komponenten für die Hightech-Industrie wie Wafer, Chips oder Sensoren gefertigt. Vier von fünf der befragten Unternehmen beziehen Waren oder Vorprodukte aus japanischer Produktion. 17 Prozent der Hersteller und Händler registrieren aktuell Lieferengpässe bei Geräten, Komponenten oder Bauteilen. 19 Prozent erwarten Einschränkungen in den kommenden Wochen und 29 Prozent in den kommenden Monaten. Nur ein Fünftel erwartet keinerlei Auswirkungen. Die Katastrophe in Japan hat auch Folgen für die Preise. 21 Prozent der Hersteller und Händler beobachten bereits Preissteigerungen bei Produkten, Komponenten oder Bauteilen. 21 Prozent rechnen mit Preissteigerungen in den kommenden Wochen, 17 Prozent in den kommenden Monaten. 19 Prozent erwarten keine Preissteigerungen und 10 Prozent sind unentschieden.

[dts]