Köln | Oberbürgermeister Jürgen Roters schlägt dem Rat zur Wahl des neuen Kölner Beigeordneten für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr den amtierenden Bremer Senatsbaudirektor Dipl.-Ing. Franz-Josef Höing (46) vor. Höing soll die Nachfolge von Bernd Streitberger antreten, der zum 30. Juni 2012 aus diesem Amt ausscheiden wird.

Streitberger wird das Amt des Geschäftsführers bei „moderne stadt Gesellschaft zur Förderung des Städtebaus und der Gemeindeentwicklung mbH“ übernehmen. Er lenkte über acht Jahre das Bau- und Planungsdezernat, dem insgesamt 2.000 Mitarbeiter in den Bereichen Stadtplanung, Bauaufsicht, Straßen und Verkehrstechnik, Bauverwaltung, Brücken- und Stadtbahnbau, Landschaftspflege und Grünflächen und die Gebäudewirtschaft angehören. Die Wahl des neuen Dezernenten ist für die Sitzung des Rates am Dienstag, 15. Mai 2012, 15:30 Uhr, im Ratssaal vorgesehen.

Von der Weser an den Rhein

Franz-Josef Höing ist seit September 2008 Senatsbaudirektor beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen und seit dem Jahr 2010 in Personalunion Geschäftsführer der Grundstücksentwicklungsgesellschaft Klinikum Bremen-Mitte GmbH, einer Gesellschaft, die derzeit die Nachnutzung eines großen innerstädtischen Klinikareals entwickelt. Im Laufe seines beruflichen Werdeganges war er in unterschiedlichen Einsatzstädten wie Dortmund, Wien, Aachen, Hamburg, Münster und Bremen tätig und war in verschiedenen beruflichen Aufgabenfeldern im Einsatz. In freien Planungsbüros, als lehrender Assistent am Institut für Städtebau und Raumplanung an der Technischen Universität Wien (1994-1999), als Professor für Städtebau an der Münster School of Architecture (2004-2008) entwickelte er konzeptionelle Beiträge zur Weiterentwicklung von Städten und Projekten. Aus anderer Perspektive, als späterer Leiter der Projektgruppe HafenCity in Hamburg (2003–2004) und zuletzt als verantwortlicher Senatsbaudirektor, steuerte er große städtebauliche Entwicklungen mit den entsprechenden gesellschaftlichen Diskussions- und Abstimmungsprozessen und übernahm die Leitung über große Verwaltungseinheiten. Die Erarbeitung eines Innenstadtkonzeptes für Hamburg, die Formulierung eines räumlichen und funktionalen Leitbildes für Bremen, die Entwicklung eines Masterplanes für Duisburg Ruhrort und das Konzept für die Internationale Bauausstellung “Sprung über die Elbe“ sind mit seinem Namen verbunden. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, die Stadtgesellschaft in die Prozesse einzubeziehen und ihre Expertise für die Stadtentwicklung produktiv zu machen.

Von 1994 bis 2008 war Höing auch in unterschiedlichen Funktionen im Lehrbetrieb der Universitäten Wien, später Aachen und anschließend Münster tätig. Gebürtig in Gescher (NRW) absolvierte er nach dem Abitur in Coesfeld zunächst eine Ausbildung zum Vermessungstechniker sowie den Wehrdienst und begann 1987 sein Studium der Raumplanung an der Universität in Dortmund, das er 1992 abschloss. Parallel zu seinem Studium sammelte er erste berufliche Erfahrungen im Büro für Stadtplanung und Stadtforschung Prof. Peter Slonicky/Wachten/Ebert, wohin er von 1994 bis zum Jahr 2000 als Mitarbeiter zurückkehrte. Im Mai 2000 wechselte er als persönlicher Referent zum Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Oberbürgermeister schloss sich mit seiner Verwaltungsvorlage der Empfehlung eines externen Personalberatungsbüros und dem Vorschlag der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln an.

Autor: Cornelia Schlösser | Foto: Stadt Köln
Foto: Bald Kölns neuer Bau-Derzenent? – Dipl.-Ing. Franz-Josef Höing