Nach Aussagen etlicher Bauarbeiter "war faktisch keinerlei Bauaufsicht vor Ort". Nach Angaben aus Ermittlerkreisen sollen die Stadt, deren Firmentochter KVB und die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen (ARGE) ferner Alarmsignale vor dem Archiveinsturz übersehen haben. Immer wieder habe den U-Bahn-Bauern am Waidmarkt der Einbruch von Grundwasser zu schaffen gemacht. Seit Herbst 2008 seien laut Werkprotokollen massive Wasserprobleme in der Baugrube aufgetreten. Deshalb hätten die U-Bahn-Spezialisten illegal Dutzende Brunnen eingesetzt, um das Wasser abzupumpen. Am Ende standen 23 Brunnen in der Grube, die Untere Wasserbehörde der Stadt habe jedoch lediglich vier genehmigt. Dabei, so ein Ermittler, müsse so viel Sand und Kies unter dem Archiv weggespült worden sein, dass sich an der Vorderseite des Gebäudes "ein Hohlraum gebildet hatte".

[dts]