Köln | Mit dem großen Kran der Kölner Feuerwehr wurde heute am Flughafen Köln/Bonn ein Sanitätscontainer aufgestellt mit den großen Buchstaben „UN“ auf den Seiten. Die Zelte für die Flüchtlingsdrehscheibe Köln stehen auch schon. Dennoch liegt noch viel Arbeit vor den Helfern, bis Morgen Abend ab 18 Uhr der erste Flüchtlingszug erwartet wird.
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Fotostrecke: Die Drehscheibe für Flüchtlinge in Köln ein Tag vor dem ersten Flüchtlingszug >
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Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Am Freitag informierten Flughafen, Stadt Köln und die für den Ersteinsatz zuständige Feuerwehr Köln über die Flüchtlingsdrehscheibe. [report-K berichtete >] Heute stehen bereits zwei große Zelte auf dem Platz hinter dem Flughafenbahnhof. Flughafenchef Michael Garvens ist sich sicher, dass morgen Mittag um 12 Uhr alles fertig ist. Stromanschlüsse müssen noch gelegt werden und die Sanitäreinrichtungen aufgebaut werden. Die Zelte sind mit Heizung ausgestattet und Bierganituren bestückt. Auch ein Kinderspiel und Ruhebereich wird noch eingerichtet. Vor den Zelten ist ein großer Platz auf dem die Busse vorfahren können, die die Flüchtlinge dann in eine der 47 Erstaufnahmeeinrichtungen bringen werden. Matthias Pesch von den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB), die das Flottenmanagement übernommen haben, erklärte, dass man zunächst 21 Busse einsetzen werde. Sechs kommen von der Bundeswehr, fünf von der KVB und zehn von privaten Unternehmern.

Die Hotline für Helfer ist eingerichtet

Stadtdirektor Guido Kahlen erläuterte, dass nach seinen Informationen morgen zwischen 18 und 24 Uhr der erste Flüchtlingszug mit rund 450 Flüchtlingen die Kölner Drehscheibe erreichen wird. Es könne aber auch noch ein zweiter Zug eintreffen. Dies sei abhängig davon, wie sich die Situation auch in Österreich weiter entwickle, so Kahlen. Am Samstag und Sonntag seien weder in Dortmund , noch in Düsseldorf Flüchtlingszüge angekommen. Die Stadt habe jetzt die Hotline für die ehrenamtliche Hilfe eingerichtet: 0700-0221-1111. Unter dieser Hotline haben sich bereits 129 Helfer gemeldet und dazu noch einmal 35 per E-Mail. Besonders erfreulich sei, so Kahlen, dass sich auch viele Helfer mit den gesuchten Sprachkenntnissen, wie Urdu, Dari, Farsi, kurdisch und türkisch gemeldet hätten. Die Helferstruktur werde nun aufgebaut.

An einer Lösung, wie Kölner vor Ort am Flughafen ihre Willkommenskultur zeigen könnten, arbeite man noch, so Kahlen. Wichtig sei, wer mit dem PKW anreise möge bitte die Parkhäuser benutzen und nicht wild parken, damit am Flughafen der Betrieb reibungslos weiter funktioniere und vor allem auch Rettungswege freigehalten werden können. Der Leiter der Kölner Feuerwehr Feyrer informierte über den Stand der Vorbereitungen für den Einsatz. Die Sanitätscontainer aus Saarbrücken seien angekommen, die Hotline werde in der Leitstelle in der Scheibenstraße betrieben. Im Einsatz sind bei der Kölner Feuerwehr sowohl freiwillige Einheiten, wie Einheiten der Berufsfeuerwehr. Ab Morgen werden dann auch alle am Einsatz beteiligten Kölner Hilfsorganisationen vor Ort sein. Dies werden dann rund 100 Einsatzkräfte sein. Der Flughafen Köln Bonn hat bereits die Logistik für die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung vorbereitet, so dass die Sanitäreinrichtungen morgen schnell eingerichtet werden können. Zudem soll noch ein Ruhezelt aufgestellt werden.

Autor: Andi Goral
Foto: Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes bauen einen Sanitätscontainer auf