Das Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V. trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied Helmut Urbach, der in den frühen Morgenstunden des 23. Januar 2008 im Alter von nur 60 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist. Er erlitt erst zu Wochenbeginn eine Lungenentzündung, die noch im Krankenhaus behandelt wurde.

Helmut Urbach gehörte dem Festkomitee-Vorstand seit dem Jahr 2000 an und führte sein Ressort der Mitgliederbetreuung mit großem Herz aus. In diesem Amt war er Ansprechpartner für die über 100 Mitgliedsgesellschaften des Festkomitees und hatte stets ein offenes Ohr für alle Fragen und Wünsche. Zuvor führte er elf Jahre lang (1989 – 2000) als Prinzenführer die Kölner Dreigestirne. Seine Heimatgesellschaft war die Prinzen-Garde Köln 1906 e.V., hier war er im Vorstand und übte zusätzlich das Amt des Pressesprechers aus. 

Zahlreiche Gesellschaften ehrten ihn mit besonderen karnevalistischen Auszeichnungen. Noch am vergangenen Wochenende wurde er von den Colombinen als „Ehren-Colombine“ geehrt. Helmut Urbach hat diese erste Kölner Damengesellschaft mit seinem karnevalistischen Know-how besonders in den ersten Jahren unterstützt. Helmut Urbach stand stets mit seiner ganzen Kraft für die Pflege der Tradition und des Brauchtums des Kölner Karnevals ein und hatte ein großes Herz gerade für die kleinen Veedels-Gesellschaften, die die Basis des Kölner Karnevals ausmachen. 

Helmut Urbach war ein „karnevalistisches Unikat“. Trotz allem Termindrucks hatte er die verrücktesten Ideen, um anderen „Spass ze maache“. Unvergessen ist eine seiner letzten Aktionen als Prinzenführer auf dem Weg zu einer Karnevalssitzung in Düsseldorf. Alle Kölner Traditionskorps trafen sich auf einem Autobahnparkplatz in Neuss und marschierten gemeinsam zu hunderten eine Stunde lang in den Saal ein. Die Düsseldorfer waren völlig aus dem Häuschen, die Kölner und Düsseldorfer feierten gemeinsam ausgelassen Karneval, das war sein Ziel.

Der „Bierdeckel-Abend“ in der Malzmühle ist auch so eine jecke Idee von Helmut Urbach. An einem bestimmten Tag in der Session treffen sich in den letzten Jahren Dutzende Jecke und – bewerfen sich mit tausenden Bierdeckeln. Zwischendurch wird gesungen und geschunkelt und unglaublich viel gelacht. Außerhalb von Köln wird das niemand verstehen, doch Helmut war es egal, was andere dachten. Ihm war es immer nur wichtig, anderen Menschen Freude zu machen, zusammen zu lachen und zu feiern. Das Leben ist ernst genug.

„Wir sind völlig geschockt und sprachlos. Wenn einer kölsche Lebensart verkörperte, dann Helmut Urbach – Helmut war „Kölle““, so Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees des Kölner Karnevals. „Wir sind in großer Trauer mit seiner Ehefrau Christel, seiner Tochter und dem erst vor kurzem geborenen Enkelkind, was Helmuts ganzer Stolz war. Helmut war für uns alle im Vorstand nicht nur ein ehrenamtlicher Kollege, sondern ein Freund. Wir alle tragen große Trauer im Herzen, doch gerade Helmut hätte uns in dieser Situation aufgefordert weiterzumachen. Darum widmen wir die heute stattfindende WDR-Hörfunksitzung des Festkomitees unserem verstorbenen Freund Helmut“, so Markus Ritterbach, Festkomitee-Präsident.

[nh für report-K.de/ Kölns Internetzeitung, Quelle: Festkomitee des Kölner Karnevals]