Trotz großzügiger Schenkungen dürfe nicht vergessen werden, dass die Stadt in den letzten Jahren viele namhafte Sammler und Stifter verprellt hat, erklärte heute die Kölner FDP. Aus Enttäuschung über das Verhalten der Stadt seien bedeutende Sammlungen abgewandert und in anderen Städten begeistert aufgenommen worden, so zum Beispiel die Kunstsammlungen Hoffmann, Schneppenheim, Garnatz und Brandhorst. Die Sammlung von Michael und Eleonore Stoffel mit ca. 200 hochkarätigen Kunstwerken von bedeutenden zeitgenössischen Künstlern wie Rosemarie Trockel, Markus Lüpertz, A. R. Penck, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Martin Kippenberger u.v.a. wanderte 2007 in die Münchner Pinakothek der Moderne. Ebenso habe anschließend die Fotosammlung Wilde ihre endgültige Heimstatt dort gefunden. Das Kölner Stifterehepaar, das sich über Jahre bemüht hat, der Stadt Köln Gutes zu tun und den dringend benötigten Erweiterungsbau des Stadtmuseums für 9 Mio. Euro zu finanzieren, hat sich wegen unangemessener Behandlung durch einige Politiker enttäuscht zurückgezogen. Der Rücktritt von ihrer Stiftungsabsicht sollte zu einem Umdenken bei Politik und Verwaltung geführt haben, forderte die FDP. Dennoch habe sich bis heute nichts geändert.

Ein weiteres Beispiel gibt das Stifterehepaar Corboud: Für die Schenkung ihrer Impressionistensammlung sei ihm bei Unterzeichnung der Stiftungsurkunde eine Ausstellungsfläche für das Wallraf-Richartz-Museum zugesagt worden. Die gäbe es bis heute nicht. Eine Planung für die Bebauung des ursprünglich dazu vorgesehenen Geländes des ehemaligen Kaufhauses Kutz sei von der Verwaltung bis heute nicht vorgelegt worden. „Die Stadt Köln kann auf eine jahrhundertealte Tradition bürgerschaftlichen Engagements zurückblicken und nahezu alle Kölner Museen sind von Bürgerinnen und Bürgern gestiftet worden. Nachdem nun in mehreren Fällen Entscheidungen gegen die Stadt gefallen sind, muss sich Köln überlegen, wie es gedenkt, die in der Stadt lebenden Mäzene zu halten, neue Mäzene zu gewinnen und deren Betreuung kreativ und nachhaltig zu sichern. Die Weigerung der rot-grünen Ratsmehrheit, die von uns geforderte Kuratorenstelle einzurichten, hat sich als Sackgasse erwiesen und für die Stadt bereits großen Schaden verursacht. Köln wird in dieser Frage von anderen Städten immer weiter abgehängt. Wir hoffen, dass dies zu einem Umdenken führt und endlich ein zukunftsweisender und nachhaltiger Beschluss gefasst wird, um das Mäzenatentum in Köln zu stärken", erklärte dazu der Kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln, Dr. Ulrich Wackerhagen.

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