Ob es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Glücksspielsucht und Computerspielabhängigkeit gibt, das fragte sich Daria Kuss in ihrer Veranstaltung. „Es gibt auf jedenfall Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Arten von Spielsucht“, erklärte Bert te Wild, 1. Vorsitzender des Fachverbandes Medienabhängigkeit. „Beide sitzen stundenlang an einem Spiel, empfinden dabei dieselben Hochgefühle und sind sich ihrer Sucht bewusst. Sie wissen sie müssten aufhören und etwas anderes tun, aber sie können es nicht. In beiden Bereichen lockt das spielerische Element und erst am Ende wird es Ernst, wenn man bereits süchtig ist und Geld dabei verliert.“

Online-Games im Trend
„Der Trend bei Computerspielabhängigkeit geht hin zu den Online-Games“, so Jannis Wlachojiannis, Vorstandsmitglied des Fachverbands Medienabhängigkeit, und erklärt weiter: „Es fängt damit an, dass sie anfangs kostenlos sind, schnell ist man angefixt und will immer weiter und weiter kommen. Doch dann muss man Geld investieren. Das kostenlose Onlinespiel League of Legends ist da beispielsweise ganz vorn mit dabei.“ Auch Social Media Plattformen wie Facebook hätten den Trend der Onlinespiele und ihr Suchtpotenzial für sich entdeckt, so Wild. Allerdings seien die Spieler nicht so sehr nach den Kontakten süchtig, sondern nach den Spielen.

Über die Entwicklung der Kinder, sorgte sich Douglas A. Gentile, Professor in Psychology an der Iowa State University. Die Sucht würde die Kinder mittel- oder langfristig in ihrem Entwicklungsprozess gefährden. Eines der großen Probleme sei, dass man einen 24 Stunden Zugang zu den Medien habe. Die Kinder müssten einen vernünftigen Umgang mit diesen lernen um Sucht vorzubeugen. In der heutigen Zeit könne man sich sogar schnell Spiele auf das Handy herunterladen, die ständige Verfügbarkeit fördert die Abhängigkeit, so ist es auch bei Drogen. Beeinflusst werden könnte die Sucht auch durch den Charakter der Kinder. Ist man depressiv oder ängstlich, könnte das ein Suchtverhalten begünstigen, erklärte Dorothee Mücken, Stellvertretende Vorsitzende des Fachverbandes Medienabhängigkeit, in ihrem Vortrag.

Wie können Eltern erkennen, dass ihr Kind süchtig ist?
„Es geht nicht so sehr darum, wie viel Zeit die Kinder vor dem Rechner verbringen, sondern inwieweit sie sich verändert haben. Haben sich ihre schulischen Leistungen, Hobbys oder Freunde gewandelt? Wie sieht ihr soziales Leben aus? Ziehen sie sich mehr zurück?“, erklärte  Mücken. „Wichtig ist natürlich, diese Veränderungen nicht mehr der Pubertät zu vertauschen.“ Eine Suchtprävention bietet beispielsweise die Drogenhilfe Köln an. Bei der Prävention gehe es aber nicht darum, die Kinder völlig von den Medien abzuschotten, sondern ihnen einen vernünftigen Umgang beizubringen, so Mücken.

[vis; Foto: Stephanie Hofschlaeger | www.pixelio.de]