Die Sicherung eines hohen Qualitätsstandards in Lehre und Studium und der weitere Ausbau der Forschungsaktivitäten und des Forschungstransfers haben eine hohe Priorität in der dritten Ziel- und Leistungsvereinbarung zwischen den Land Nordrhein-Westfalen und der Fachhochschule Köln, die der Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, und der Rektor der FH Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, am Mittwoch in Köln unterschrieben haben. »Es wird sichergestellt«, so der Rektor der FH Köln, Prof. Dr. Joachim Metzner, auf der Pressekonferenz, »dass die studentischen Studienbeiträge vorrangig in Qualitätssicherung und -verbesserung der Lehre fließen.

Was muss man sich nun konkret unter Qualitätssicherung vorstellen? So will man den Prozess des Übergangs zwischen Schule und Hochschule schon ab dem kommenden Wintersemester optimieren. Modellhaft will man Selbst- und Eignungsstests und deren Evaluierung entwickeln, das Hochschulangebot mittels Einbindung der Schulen und der Arbeitsagenturen durch eine Informationskampagne früher vermitteln und die Unterstützungsprogramme zu Beginn des Studiums wie Fachtutorien und Vorbereitungskurse verstärken. Dienen sollen diese Programm vor allem dazu die Studeinabbrecherquote zu verringern und die mittlere Studiendauer zu verkürzen. Anscheinend sind diese Massnahmen dringend geboten, denn wie es in der Vereinbarung weiter heißt schaffen derzeit nicht einmal 50% der Studenten ihr Studium in der Regelstudienzeit: "Die Fachhochschule Köln, hat das Ziel, insbesondere im Bereich des Bachelorstudiums den Anteil der Absolventeninnen und Absolventen in der Regelstudienzeit signifikant zu steigern; sie strebt langfristig dabei einen Anteil von dauerhaft 50% an." Dies ist aber kein Kölner Problem sondern landesweit schaffen an Universitäten und Fachhochschulen nur 28% der Studierenden Ihren Abschluß in der Regelstudienzeit. Und selbst die beste Hochschule kommt nur auf einen Schnitt von 48,6%. Helfen soll hier auch das Zentrum für außerfachliche Qualifikation, das Studienanfängern Schlüsselkompetenzen wie Selbstmanagement, Zeitmanagement und Studienorganisation vermitteln soll. Um die Qualität während des Studium zu verbessern, will man Modellprojekte entwickeln den Studienverlauf systemisch zu beobachten um Hindernisse und Hemmnisse für ein erfolgreiches Studium frühzeitiger zu erkennen. Ausgebaut werden sollen auch die Alumniaktivitäten.

Mit dem Wintersemester 2007/2008 gibt es an der Fachhochschule Köln keine Diplomstudiengänge mehr. Statt der bisher 55 Diplomstudiengänge bietet die FH Köln dann noch 50 Bachelorstudiengänge an. Erweitern wird man allerdings das Masterprogramm und plant 30 Masterstudiengänge anzubieten und hat diese momentan in der Akkreditierungsphase. Damit, aber die Fachhochschulen sind Vorreiter des 1998 beschlossenen Bologna-Prozesses hat man die Vorgabe alle Studiengänge bis 2010 umzustellen in Köln erfüllt. Im Bundesvergleich auch mit den Universitäten waren 2006 erst 39 Prozent aller Studiengänge für Studienanfänger umgestellt und Bildungsministerin Annette Schavan forderte mehr Tempo.

Forschung
Als sehr wichtigen Beitrag für den Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen bezeichnete Minister Pinkwart die verstärkten Forschungsaktivitäten der FH Köln, insbesondere auch in den Themenfeldern Automotive, Messe, Medienrecht und Umweltschutz. Dazu legt die ZLV III sogenannte Profilschwerpunkte fest, die für die Fachhochschule Köln so strukturiert sind: Soziale Kompetenzen, Messen, Kommunikation, Design, Baudenkmalpflege und Restaurierung, Interdisziplinäre Fahrzeugsystementwicklung, Informations-, Medien- und Kommunikationstechnologie, Computional Services und Software Quality, Wasser, Energie, Umwelt und Dienstleistungen im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischem Wandel. So wird zurzeit u. a. ein neues System der hochschulinternen Forschungsförderung eingeführt und Aktivitäten zur Einwerbung von externen Mitteln von der Hochschule finanziell unterstützt. Darüber
hinaus wird die Fachhochschule Köln eine GmbH gründen, die neue Brücken zwischen der Hochschule und Unternehmen bilden und den Forschungstransfer in der Region Köln erhöhen soll. Zudem wird in Kooperation mit dem Ministerium eine neue Kompetenzplattform eingerichtet, die insbesondere das Ziel hat, Promotionsvorhaben in Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten zu realisieren. Ausgebaut werden soll, so Minister Pinkwart auch das Seminarangebot für Existenzgründer, das gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule und der Universität Köln angeboten wird.

* Hochschulfreiheitsgesetz und Ziel- und Leistungsvereinbarung
Im Januar diesen Jahres ist das Hochschulfreiheitsgesetz in Kraft getreten. Dieses markiert das wissenschaftliche und forschungspolitische Gesamtinteresse des Landes. Innerhalb dieses Gesetzes kann die einzelne Hochschule eigene Perspektiven entwickeln, die aber mit dem Land abgestimmt werden müssen. Dazu dienen die Ziel- und Leistungsvereinbarungen, die die wesentlichen Ziele in Lehre, Forschung und Wissenstransfer festlegen, ohne dass das Land Detailvorgaben macht.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung
Quelle Tabelle: FH Köln