Koch betreibe mit seiner Kritik an der Opel-Mutter General Motors einen "Herz-Jesu-Sozialismus", so Pfeil in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazins "Focus". Scharf reagierte Pfeil auf Äußerungen Rüttgers, der GM vorgeworfen hatte, Menschen als "Geiseln" genommen zu haben und "menschenverachtend" Existenzen zu zerstören. "Das ist falsch und demagogisch", so Pfeil. "Da schürt ein Ministerpräsident mit völlig übertriebenen Formulierungen Ängste." Pfeil übte scharfe Kritik an der politischen Einflussnahme auf das Gremium. "Die Staatssekretäre der sogenannten Opel-Task-Force waren die eigentlichen Macher. Im Vorfeld der Bundestagswahl sollte ein politisch erwünschtes Ergebnis – möglichst viele Opel-Arbeitsplätze in Deutschland erhalten – von uns Fachleuten abgesegnet werden", kritisierte Pfeil. Er und der ebenfalls ausgeschiedene Ex-Continental-Chef Manfred Wennemer "sollten das Feigenblatt sein. Dabei haben wir nicht mitgespielt." Unterdessen bietet General Motors als Reaktion auf die öffentliche Kritik am Zickzack-Kurs des Konzerns den Deutschen einen Umzug der GM Europe Zentrale von Zürich nach Rüsselsheim an. Dies verlautet aus dem Umfeld des einst weltgrößten Autoherstellers, der nach seiner kurzfristigen Insolvenz die Tochter Opel jetzt selbst sanieren will. Die Aufwertung des hessischen Entwicklungs- und Fertigungs-Standorts mit 15600 Mitarbeitern wäre ein Versuch, die öffentliche Meinung auf dem größten europäischen Fahrzeugmarkt zu drehen. In der Europa-Zentrale in Zürich beschäftigt GM nur noch etwas mehr als 100 Mitarbeiter.

[dts; Foto: Opel]