17:32 Uhr > Ratingagentur Fitch stuft Griechenland auf "teilweisen Zahlungsausfall" herab
Die Ratingagentur Fitch hat nach dem Schuldenschnitt der privaten Gläubiger in Griechenland das Land auf "teilweisen Zahlungsausfall" herabgestuft. Das teilte die Agentur am Freitag mit. Der Schritt war im Vorfeld erwartet worden, da die Zwangsbeteiligung der Gläubiger über Umschuldungsklauseln als Zeichen der Zahlungsunfähigkeit gilt. Zuletzt hatten bereits die Ratingagenturen Standard & Poor`s und Moody`s die Bonität Griechenlands auf das niedrigste Niveau gesenkt. Eine Herabstufung der Bonität erschwert die Refinanzierung eines Landes. Ein gutes Rating ist die Voraussetzung dafür, dass sich Staaten und Banken zu guten Konditionen neues Geld am Finanzmarkt besorgen können.

14:45 Uhr > Eurogruppe gibt Griechenland-Hilfe teilweise frei
Die Finanzminister der Euro-Zone haben einen Teil des zweiten Hilfspakets für Griechenland freigegeben. Wie Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker nach einer Telefonkonferenz der Finanzminister mitteilte, bekomme das hochverschuldete Land zunächst 35,5 Milliarden Euro. Dabei seien 30 Milliarden für die Abwicklung des Schuldenschnitts sowie 5,5 Millionen für die Begleichung aufgelaufener Zinsen vorgesehen. Das Rettungspaket umfasst insgesamt 130 Milliarden Euro. Eine endgültige Entscheidung über das Gesamtpaket soll dann Anfang kommender Woche in Brüssel fallen. Voraussetzung für das zweite Hilfspaket war, dass sich 85,8 Prozent der privaten Gläubiger an dem freiwilligen Schuldenschnitt beteiligen wollen. Die übrigen Gläubiger sollen per Gesetz dazu gezwungen werden, ihre Anleihen zu tauschen. Die Bundesregierung zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir begrüßen, dass sich der Privatsektor in einem hohen Maße freiwillig an der Stabilisierung Griechenlands beteiligen wird", heiß es aus dem Bundesfinanzministerium. Dies sei eine "historische Chance" für das Land. Ein erfolgreicher Schuldenschnitt in Griechenland trage wesentlich zur Stabilisierung des Euro bei, sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle.

10:00 Uhr > Athen: 85,8 Prozent der Gläubiger beteiligen sich an Schuldenschnitt
Unter den Gläubigern befinden sich viele europäische Großbanken, Versicherungen und Fonds. "Wir werden am Freitag ankündigen, dass Griechenland und die nächsten Generationen 105 Milliarden Euro Schuldenlast loswerden", erklärte Finanzminister Evangelos Venizelos am Donnerstag vor dem Parlament zuversichtlich. Athen hatte am Vorabend die Marke von 75 Prozent angestrebt, um den Schuldenschnitt erfolgreich abzuwickeln. Durch die "freiwilligen Enteignung" sollen sich die 200 Milliarden Euro Schulden des Landes halbieren. Die Frist dem Vorhaben zuzustimmen war Donnerstag um 21:00 Uhr abgelaufen. IWF-Chefin Christine Lagarde äußerte sich in einer ersten Stellungnahme optimistisch zur Euro-Krise. "Das Risiko einer schweren Krise ist vorerst abgewendet, sagte Lagarde. Allerdings gebe es angesichts des geringen Wirtschaftswachstums und weiterhin hoher Schulden noch viel zu tun. Am Freitagnachmittag wollen die Euro-Finanzminister endgültig über das 130 Milliarden Euro schwere Hilfspaket für Griechenland entscheiden.

[dts]