„Neben der Aufarbeitung der im vergangenen Jahr bekannt gewordenen Fälle sexuellen Missbrauchs widmen wir uns nun auch der Vorsorge, um zukünftig so weit wie möglich solche Fälle zu verhindern“, erklärte Generalvikar Dominik Schwaderlapp. Oliver Vogt ist Sozialarbeiter und Betriebswirt der Fachrichtung Sozialwesen. Vier Jahre lang hatte er das Katholische Jugendamt in Wuppertal geleitet und ist seit drei Jahren Referatsleiter in der Jugendseelsorge des Erzbistums Köln. Auf der neu geschaffenen Stelle des Präventionsbeauftragten hat er nun viele und umfangreiche Aufgaben. Unter anderem muss er Schulungen für die Mitarbeiter organisieren, in denen über Strategien von Tätern, den Umgang mit Nähe und Distanz und die Konfliktfähigkeit gesprochen wird. Jeder der bis zu 200.000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Erzbistums Köln im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen muss an einer solchen Schulung teilnehmen. Alle haupt-und ehrenamtlichen Mitarbeiter müssen zusätzlich eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnen, in der die Rechte und die Würde der jungen Menschen betont werden.

Erweitertes Führungszeugnis nötig
„Die Selbstverpflichtungserklärung wendet sich in einer pädagogischen Sprache gegen jede Form von Gewalt“, erklärt Vogt. Unter anderem heißt es in der Erklärung: „Ich unterstütze die Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen, glaubens- und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten“. Die rund 20.000 hauptberuflichen Mitarbeiter müssen außerdem noch bis Ende September ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. „Wird das Zeugnis nicht vorgelegt oder ist darauf ein einschlägiger Vermerk, kann derjenige die Stelle nicht behalten oder annehmen“, betont Vogt.

Angeregt durch die Rahmenordnung der Deutschen Bischofskonferenz hatten sich die Diözesen in Nordrhein-Westfalen auf gemeinsame Anforderungen und Vorgaben geeinigt. Diese Vorgaben hat das Erzbistum Köln in der „Ordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen“ umgesetzt, die am 1. April in Kraft getreten ist. Der neue Präventionsbeauftragte Oliver Vogt ist per Mail unter der Adresse praevention@erzbistum-koeln.de oder unter Telefon 0221/1642-1500 erreichbar.


Papst dankt für „Peterspfennig“ 2010
In einem Schreiben an den Kölner Erzbischof bedankt sich der vatikanische Staatssekretär Tarcisio Kardinal Bertone für die Summe von 211.120 Euro, die das Erzbistum Köln 2010 für die pastoralen und caritativen Aufgaben des Papstes überwiesen hat. Der so genannte „Peterspfennig“ ist ein solidarischer Beitrag aus allen Diözesen der Weltkirche und wird jährlich in der Kollekte zum Fest Peter und Paul (29. Juni) erbeten. Die Wurzeln dieses Zeichens weltkirchlicher Verbundenheit reichen bis in die Urkirche zurück.

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