Nico wuchs in Berlin auf, wurde von dem Modefotografen Herbert Tobias entdeckt und arbeitete als Fotomodell, Schauspielerin und Sängerin. Als Fotomodell war sie immer wieder in führenden Mode- und Design-Magazinen zu sehen. Ihren Künstlernamen Nico nahm Christa Päffgen in Paris an. Anfang der sechziger Jahre knüpfte sie Kontakte zu Popmusikszene und brachte es als Frontsängerin der Andy Warhol Band "Velvet Underground" zu Weltruhm. Mit ihrem Werdegang ist auch ein starker Bruch der Persönlichkeit verbunden, weg von der blonden Schönen zur eher düsteren, schwarzhaarigen Musikerin und Performancekünstlerin. Die Ausstellung versucht diesen Weg mitzugehen, versucht die Berühmtheiten, die Nico stets umgeben haben, mit zu reflektieren. Letztendlich gelingt das aber nur zum Teil. Die Menge der Personen, die es fast unmöglich macht  alle zu berücksichtigen, aber auch die Tatsache, dass es so gut wie keinen Nachlass von Nico gibt, haben die Sache für Uwe Husslein auch nicht gerade leicht gemacht (Die Ausstellung wurde gar um eine Woche verschoben, um wenigstens einige Handschriften von der Berliner Galerie Nagel zu bekommen). Herausgekommen ist mit Hilfe einer düsteren Raumarchitektur von art direkt ein atmosphärisch dichter Kunst-Raum, in dem sich, sofern im Museum überhaupt möglich, ein Teil von Nico finden lässt. Es steht die Pop-Ikone Nico im Vordergrund, die einen großen Einfluss auf die Menschen in ihrer Zeit hatte und als Vorläuferin von Dark Wave und Gothic gilt. Die eigens für die Ausstellung angeschafften "Audio-Guides" sind eine gute Hilfe und vertiefen die Atmosphäre. Songs und Erklärungen (ein wenig forschkalt vorgetragen) geben der Ausstellung einen guten Zusammenhalt. Exponate aktueller Künstler, die sich auf Nico beziehen, runden die Ausstellung ab, viele interessante Filme und Konzerte begleiten sie.

Für Interessenten der Popkultur und der Kultur der 50er bis 70er Jahre und natürlich für alle Nico-Fans ist die Ausstellung ein Muss. Für alle Neugierigen, die etwas vom Gefühl der Popart und der schrillen 60er und 70er Jahre erfühlen möchten, ist es eine gute Gelegenheit.

Übrigens: Heute Abend, bei der Eröffnungder Ausstellung um 19:00 Uhr wird Nicos langjähriger Lebensgefährte, der Musiker Lutz Ulbrich auftreten Ulbrich wird Stücke vortragen, die er für Nico geschrieben hat.

Nähere Informatinen gibt es unter
www.museenkoeln.de/mak.
Der Eintritt beträgt 5,- Euro

Martin Heying für report.K.de, Kölns Internetzeitung