Mit dem Mülheimer Bildungsbüro sollen die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in den drei Stadtteilen erhöht werden. Mülheim, Buchforst und Buchheim lägen beim Bildungsniveau hinter anderen Bezirken, sagte Regierungspräsidenten Gisela Walsken. Dies sei eine Folge der Strukturveränderungen der letzten Jahrzehnte. Mit dem nun eröffneten Büro gebe es nun eine wichtige Einrichtung, die die notwendigen Veränderungen anstoßen könne.

Bildungschancen verbessern
Dies soll vor allem durch eine effektive Koordinierungsarbeit und der Stärkung von Netzwerken bewerkstelligt werden, erklärte Kai Sterzenbach, Geschäftsführer des Bildungsbüro. In den kommenden 3 Jahren soll auf bereits bestehenden Strukturen wie dem Verein „Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.“, der auch Träger des Büros ist, aufgebaut werden. Gemeinsam soll zur Förderung von Grundbildung, Sprachförderung und Integration beigetragen werden. Dazu stehen dem Büro 15 Mitarbeiter zur Diensten. Neben Koordinierungsarbeiten suchen diese auch den direkten Weg in die Schulen. Lehrer und Schulleiter werden weiter qualifiziert und auf die besonderen Herausforderungen ihrer Schulen vorbereitet. Mit der "IT-Offensive Mülheim 2020" geben einige Mitarbeiter auch praxisnahen Unterricht für die Schüler. Die Förderungen und Projekte sind auf Nachhaltigkeit angelegt. „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“, bekräftigte Sterzenbach. Um dieses Ziel zu verwirklichen stehen ihm rund 11,2 Millionen Euro zur Verfügung.    

Eine große Chance für Köln
Oberbürgermeister Jürgen Roters zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt Früchte tragen wird. „Ab jetzt geht es aufwärts.“ Der Oberbürgermeister betonte das Vertrauen zwischen den beteiligten Akteuren, welches von Vertrauen geprägt sei. Nur mit einer gemeinsamen Anstrengung könne es gelingen, die unter dem Label „Mülheim 2020“ formulierten Ziele zu erreichen. Neben der Bildung stehen die lokale Ökonomie und die städtebauliche Entwicklung verbessert werden. 40 Projekte sollen zur Überwindung von Arbeitslosigkeit, gestärkter Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und einem attraktiven Erscheinungsbild der Stadtteile beitragen. Roters betonte welche Chance Köln mit dem von Bund, Ländern und EU gefördertem Programm erhalte. „Wir haben hier mit Mülheim 2020 ein wichtiges Zukunftsprogramm, um das uns viele andere Städte und Gemeinden beneiden.“, betonte er. Insgesamt stehen für die Projekte rund 40 Millionen Euro zur Verfügung. 

Kritik übte heute die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim. Das Büro, so die Selbsthilfe, hätte bereits im Herbst 2008 eröffnet werden sollen. Nun blieben nur noch wenige Jahre, um alle Projekte umzusetzen. Zudem lasse sich Kölns Oberbürgermeister viel zu selten in Mülheim blicken – obwohl er "Mülheim 2020" zu seiner Chef-Sache erklärt habe.   

[Björn Bourry für Report-K.de – Kölns Internetzeitung]