Köln, 12.10.06, 22:00 Uhr > Gestern wurde im Filmhaus in der Maybachstraße das Programm des 1. Internationalen Frauenfilm Festival Dortmund/Köln vorgestellt. Das Festival wurde gestern Abend eröffnet. Bis Sonntag, den 15.11. kann man sich hier Filme anschauen, Vorträge anhören und an Diskussionen teilnehmen. Außerdem werden, speziell für Absolventinnen der Filmhochschule, Workshops angeboten, unter anderem zum Thema „Von der Künstlerin zur Unternehmerin“. Insgesamt sind 51 Filmemacherinnen und Produzentinnen aus 22 Ländern zu Gast in Köln. Die jüngsten unter ihnen sind Absolventinnen der Filmhochschule.

Bild: Das offzielle Plakat des 1. Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln

Filmemacherinnen aus der ganzen Welt
An insgesamt vier Spielorten hier in Köln werden Filmemacherinnen aus der ganzen Welt fünf Tage lang ihre aktuellen Arbeiten vorstellen. Beim Wettbewerb „Horizonte“ wird der beste Debüt-Spielfilm ausgezeichnet. Der Preis hierfür ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Jury ist international besetzt. Weiterhin wird der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis 2006 im Rahmen dieses Wettbewerbs verliehen.

Das Festival findet in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Im kommenden April  (17. – 22.) wird es dann in der Partner-Stadt Dortmund stattfinden. In den darauf folgenden Jahren wird das Festival dann nur noch einmal jährlich stattfinden, abwechselnd in Köln und in Dortmund.

Fokus: Iran und Indien

Ein spezieller Fokus wird auf Filmen aus Indien und dem Iran liegen. Unter dem Thema „Frauenbild im Hinduismus und Islam“ soll untersucht werden, wie diese Filme das Leben in den entsprechenden Ländern beeinflussen. Ein weiteres Thema, das eng mit dem obigen verknüpft ist, wird das „Leben im Exil“ sein. Wie Frau Preisler berichtet, leben in NRW rund 17.000 Iraner und Iranerinnen, davon alleine 4000 in Köln. „Migration ist stets ein Thema und durchweg aktuell“, so Preisler.

Während des Festivals wird es Podiumsdiskussionen mit Filmemacherinnen geben.



Bild: Presseleiterin Ursula Teich, Festivalleiterin Beate Preisler zusammen mit ihrem Team

Filme von Frauen sind unterrepräsentiert
Wie man dazu gekommen ist, solch ein Festival auf die Beine zu stellen, erklärte Frau Preisler: „Es gibt verhältnismäßig wenig Spielfilme, die von Frauen gemacht worden sind, und die es in die Kinos schaffen. Trotzdem sind es viele davon durchaus wert, einem größeren Publikum gezeigt zu werden. Wir haben die Filme, die wir zeigen, nicht nur ausgewählt, weil sie von Frauen gemacht worden sind, sondern auch, und vor allem, weil es sehr gute Filme sind.“ Frau Preisler bedauerte, dass während des Frauenfilmfestivals nur ein kleiner Teil der eingesendeten Filme gezeigt werden kann. Viele der Filme seien Dokumentationsfilme, ein Format, das oft im Fernsehen nicht angenommen würde.

Claudia Drenske für report-k.de / Kölns Internetzeitung